Die kommende Bundesregierung steht vor der Aufgabe, globale Verantwortung in einer von Krisen und geopolitischer Fragmentierung geprägten Welt zu übernehmen. Angesichts steigender humanitärer Not, zunehmender Konflikte, des Klimawandels und wachsender Armut ist eine Rückkehr zum 0,7% Finanzierungsziel im Haushalt, eine Stärkung des multilateralen Systems und Engagement in Bezug auf Reformen der globalen Finanzarchitektur unerlässlich. Die Förderung und Zusammenarbeit mit lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie mit Frauen, Mädchen und marginalisierten Gruppen ist dabei essentiell. Deutschland muss Zufluchtswege schaffen, den Zugang zum Asylverfahren und menschenwürdige Aufnahmebedingungen gewährleisten und Integration sowie Teilhabe von Schutzsuchenden fördern. Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte in Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe bieten eine Grundlage für weitere Fortschritte, doch es braucht verstärkte Anstrengungen, um ein würdevolles Leben für Menschen, die Flucht und Not erfahren, zu sichern. Die nächsten vier Jahre werden zum Test für Deutschlands Fähigkeit, global führend und krisenfest zu handeln.

Deswegen sind, laut IRC DE, folgende neun Handlungsempfehlungen für das innen- und außenpolitische Handeln der Bundesregierung essentiell, um unsere Zukunft krisenfest und nachhaltig zu gestalten:

  1. Globale Rechenschaftspflicht und humanitäre Zugänge
  2. Klima und Klimafinanzierung in fragilen Krisenkontexten
  3. Humanitäre Hilfe und Entwicklungspolitik in fragilen Krisenkontexten
  4. Stärkung und Teilhabe von Frauen und marginalisierten Gruppen
  5. Humanitäre Aufnahme, geregelte Zufluchtswege und Familiennachzug
  6. Asyl, Umsetzung der GEAS-Reform und Drittstaatenabkommen
  7. Zugang zu frühkindlicher und schulischer Bildung
  8. Arbeitsmarktintegration
  9. Schutz vor Menschenhandel