Dringender Aufruf zum Handeln gegen Klimaschocks in Westafrika
- Obwohl Burkina Faso, Nigeria, Niger und Mali weniger als 1 % zu den weltweiten Treibhausgasemissionen beitragen, sind sie stark von klimabedingten Risiken betroffen. Dies führt zu Vertreibungen, wirtschaftlichen Problemen und Einschränkungen bei der Nahrungsmittelversorgung.
- Konflikte verschärfen die Auswirkungen des Klimawandels im zentralen Sahel und schaffen zusätzliche Gefahren und Ungleichheiten in den bereits stark gefährdeten Gemeinden.
- „Während der COP28 ist es entscheidend, den Fokus auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen humanitären Akteuren, lokalen und nationalen Behörden, Klimawissenschaftlern und anderen Interessengruppen zu legen", sagt Modou Diaw, IRC-Vizepräsident für Westafrika.
Länder-Fakten
- Bevölkerung: 20.9 Millionen
- Menschen, die von Krisen verdrängt wurden: 1 Millionen
- Position im Index der menschlichen Entwicklung: 182 von 189
IRC vor Ort
- Beginn der Aktivitäten: 2019
Immer mehr Menschen in Burkina Faso sind auf der Flucht. Über eine Million Menschen mussten ihre Heimat verlassen. IRC leistet lebensrettende Hilfe. Wir stellen sauberes Wasser zur Verfügung, unterstützen im Sanitärbereich und bieten medizinische Dienste an.
In Burkina Faso hat seit Januar 2019 eine Zunahme von Spannungen und Gewalt erlebt, was zu einem Anstieg der Vertreibungen führte. Auch ethnische und religiöse Konflikte nehmen zu, ebenso wie Viehdiebstähle und andere Zusammenstöße innerhalb von Gemeinden. Die zunehmende Gewalt hat die Menschen gezwungen, ihre Häuser, Felder, Nutztiere und damit auch Lebensgrundlagen zu verlassen.
Durch die Krise sind schätzungsweise 3,5 Millionen Menschen in Burkina Faso dringend auf Hilfe angewiesen.
Noch vor zwei Jahren gab es in Burkina Faso praktisch keine Massenkonflikte oder Vertreibungen. Jetzt ist das Land Schauplatz einer der am schnellsten wachsenden Krisen der Welt: Über eine Million Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen.
Der eskalierende Konflikt führt zu einem starken Anstieg der humanitären Bedürfnisse und – mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise – zur Gefahr einer Hungersnot. 1,6 Millionen Menschen befinden sich in einer krisenhaften oder noch schlimmeren Situation der Ernährungsunsicherheit.
Fast 300 lokale Gesundheitszentren sind geschlossen oder schränken aufgrund des Konflikts ihre Dienste ein. Dies beeinträchtigt die Gesundheitsversorgung für 1,1 Millionen Menschen.
Angriffe auf Schulen haben Kinder aus den Klassenzimmern vertrieben. Bis zu 350.000 Schüler*innen sind von den Schulschließungen betroffen.
IRC hat seinen Einsatz in Djibo, im Norden von Burkina Faso, begonnen, wo eine große Bevölkerung von Binnenvertriebenen lebt. Wir stellen sauberes Wasser bereit und stärken die sanitären Einrichtungen. Außerdem haben wir ein Grundversorgungsprogramm im Bereich Gesundheit eingeführt, das die Gesundheitsversorgung für schwangere Frauen, junge Mütter und Säuglinge umfasst. Zudem bieten wir gemeindebasierte Dienste zur Betreuung von Kinderkrankheiten und zur Krankheitsprävention an.