„Es gibt Kinder, die wegen amputierter Arme oder Beine zu Hause bleiben. Aber das ist falsch! Mein Bein ist auch amputiert und am Anfang blieb ich wegen der frischen Wunde zu Hause. Dann habe ich angefangen Fußball zu spielen“, sagt der zwölfjährige Khamis. 

Trotz seiner Amputation lässt Khamis sich nicht aufhalten und kickt für sein Leben gern. „Das erste Turnier, an dem ich teilgenommen habe, war in Syrien“, erinnert er sich. Nachdem die Familie längere Zeit in der Türkei lebte, zogen sie im Januar 2024 nach Süddeutschland.

Von dort aus reiste Khamis für IRCs Football’s Coming Home Kampagne nach Berlin. 

„Ich wollte gerne Teil des Videos werden, um andere Kinder mit Behinderungen zu ermutigen, auch Fußball zu spielen.” Während des Drehs unterhielt er sich auch mit dem Bundestagsabgeordneten Takis Mehmet Ali. Er ist Beauftragter für Menschen mit Behinderungen der SPD im Bundestag und setzt sich für Sportprothesen als Kassenleistung ein. „Sport gehört zum gemeinschaftlichen Leben dazu. Ich setze mich dafür ein, dass Teilhabe im Breitensport nicht länger an finanziellen Hürden scheitert”, so Ali.

Ein Junge auf Krücken posiert für ein Fotoshooting, umgeben von Fotografen und Ausrüstung.
Khamis mit dem Bundestagsabgeordneten Takis Mehmet Ali beim Videodreh der IRC-Kampagne „Football's Coming Home”.
Foto: IRC

Auch Khamis hat das Ziel, Menschen mit Behinderungen zu unterstützen. Er möchte Orthopäde werden und anderen Kindern in ähnlichen Situationen zur Seite stehen. 

Ich wollte gerne Teil des Videos werden, um andere Kinder mit Behinderungen zu ermutigen, auch Fußball zu spielen.

Dieses Jahr hat Khamis schon an einem Spiel von TSG 1899 Hoffenheim teilgenommen. Fußball gibt ihm in seiner neuen Umgebung Halt. „Beim Fußballspielen erinnere ich mich an meine Freund*innen und die Gegend, in der wir früher gespielt haben“, sagt er. Diese Erinnerungen sind für ihn besonders wertvoll, denn sie geben ihm das Gefühl von Zugehörigkeit und Heimat – selbst in einem fremden Land. Der Fußball hilft ihm auch, soziale Kontakte zu knüpfen. „Ich habe durch den Fußball Freund*innen aus verschiedenen Kulturen gefunden“, sagt er.

Ein Junge auf Krücken spielt Fußball auf einem sonnigen Spielplatz, trägt ein Fußballtrikot mit der Nummer 10.
Khamis trägt ein Trikot des brasilianischen Spielers Pelé. Er und Neymar sind seine Idole.
Foto: Maša Stanić/IRC

Khamis liebt die Nummer 10, da Neymar diese Zahl trägt. „Er hat mir ein Video geschickt, als ich zehn Jahre alt war, um mich zu ermutigen.“ Dank der Unterstützung des berühmten Fußballstars weiß er, dass er alles erreichen kann. 

Ein Junge auf Krücken spielt Fußball auf einem sonnigen Spielplatz, konzentriert den Ball mit seinen Krücken jonglierend.
Fußball hat Khamis geholfen, in Deutschland ein neues Zuhause zu finden. Er hat nicht nur neue Freund*innen gewonnen, sondern auch gelernt, dass man mit Mut und Entschlossenheit alle Hindernisse überwinden kann.
Foto: Maša Stanić/IRC