Jeden Tag unterstützt International Rescue Committee Menschen auf der ganzen Welt. Du hast die Chance, einige davon kennenzulernen und die Wirkung Deiner Spende zu verfolgen.
Diesmal gibt uns Dr. Mohsen Fadel einen Einblick in seine tägliche Arbeit. Er ist Allgemeinarzt und leitet das mobile Gesundheitsteam des IRC in Lahj, einer Stadt im Süden des Jemen. Begleite Dr. Mohsen und sein Team einen Tag bei ihrer Arbeit und erfahre wie er Menschen in entlegenen Gebieten des Jemens medizinisch versorgt.
Es ist 7 Uhr morgens. Dr. Mohsen und sein Team, bestehend aus medizinischen Spezialist*innen – darunter ein Impfbeauftragter, ein Apotheker, ein Ernährungsberater, eine Hebamme und ein kommunaler Gesundheitsbeauftragter – bereiten sich auf einen weiteren intensiven Arbeitstag vor. Sie werden drei Stunden durch gefährliches, felsiges Gelände fahren, um Familien zu erreichen, die sonst keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Bevor es losgeht, belädt das Team den Transporter mit Medikamenten, Impfstoffen und Nahrungsmitteln.
„Wir nennen es das Auto der Hoffnung. Wir gelangen damit durch gefährliche Gebiete voller Steine und Felsen und bringen die Medizin mit“, erzählt Dr. Mohsen Fidel stolz.
Zuerst geht es nach Namra, einer Gemeinde in der Bergregion von Lahj. Während der Fahrt stimmt Dr. Mohsen ein altes jemenitisches Lied an und der Rest des Teams summt mit. Es wird gelacht und gescherzt, in der Pause wird gemeinsam gegessen. Das Gesundheitsteam hält eng zusammen trotz der schwierigen Arbeit und der anstrengenden Fahrt, denn ihr gemeinsames Ziel ist es, Menschen in entlegenen Gebieten medizinisch zu versorgen.
Dr. Mohsen kennt die Probleme der Jemeniten, die in abgelegenen Dörfern leben: „Ich bin wie sie, ich habe ihr Leid erfahren. Ich komme aus einer Gegend, in der es keine medizinische Grundversorgung gibt. Die Menschen dort haben nicht das Geld, um an Orte zu reisen, wo sie medizinisch behandelt werden können.“
Als das Team der mobilen Klinik in Namra ankommt, warten schon viele junge und ältere Menschen im Schatten eines großen Baumes. Besonders die Kinder werden regelmäßig auf Unterernährung und Krankheiten untersucht. Mit dem MUAC-Band wird der mittlere Oberarmumfang der Kinder gemessen, um den Grad ihrer Mangelernährung festzustellen. Zeigt das Band rot an, sind die Kinder mangelernährt und erhalten eine lebensrettende Spezialnahrung. Zudem schulen die mobilen Gesundheitsteams des IRC Hebammen und kommunale Gesundheitshelfer*innen, um sichere Entbindungen zu gewährleisten und Mütter und ihre Babys zuverlässig zu versorgen. Während dieses Besuches stellt der IRC-Impfbeauftragte Mushir Qassem sicher, dass die Babys, die sie sehen, die Impfungen erhalten, die sie benötigen.
Da nur noch wenige Gesundheitsdienste der Bevölkerung im Jemen zur Verfügung stehen, sind die mobilen Kliniken des IRC für viele Kinder und ihre Familien überlebenswichtig. Der seit acht Jahren anhaltende Konflikt im Jemen hat die Wirtschaft zerstört und zu großer Ernährungsunsicherheit geführt; das öffentliche Gesundheitssystem steht am Rande des Zusammenbruchs. Mehr als 20 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Über 2,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind unterernährt.
Dr. Mohsen und sein Team helfen Menschen, ihre langfristigen Gesundheitsprobleme zu bewältigen, indem sie Medikamente verabreichen und ihren Gesundheitszustand durch regelmäßige Besuche überwachen. Trotz aller Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen, arbeiten Dr. Mohsen und das mobile Gesundheitsteam unermüdlich, um so viele Menschen wie möglich medizinisch zu betreuen und schlimmere Krankheiten zu verhindern.
„Ich bin glücklich, dass ich all diesen Menschen helfen kann, denn ich weiß, wie wertvoll diese Hilfe für sie ist“, beschreibt Dr. Mohsen die großen Herausforderungen.
So hilft das IRC in Jemen
Dank der anhaltenden Unterstützung unserer Supporter*innen ist IRC seit 2012 im Jemen tätig und weitet das Programm weiter aus, um den immer größer werdenden humanitären Bedarf zu decken. Auch wenn der anhaltende Konflikt unsere Einsätze vor Herausforderungen stellt, hält IRC den Zugang zu den betroffenen Bevölkerungsgruppen weiter aufrecht und bietet jeden Tag lebensrettende Dienste an. Über die medizinische Versorgung hinaus, stellt IRC die Wasser- und Sanitärversorgung, Bargeldhilfe, Schutz und Stärkung von Frauen sowie Bildungsprogramme für die Menschen vor Ort zur Verfügung.