Frauenrechts- und frauengeführte Organisationen sind hinsichtlich der Bereitstellung von wirksamen Präventions- und Reaktionsmaßnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt (Gender-Based Violence) in Konflikt- und Vertreibungskontexten die treibende Kraft. Obwohl die rhetorische Anerkennung von Frauen auf politischer Ebene zugenommen hat, ist die Finanzierung von Frauenrechts- und fraungeführten Organisationen nach wie vor unglaublich niedrig. Im Anschluss an ,,Why Not Local?’’ enthält dieser Bericht Analysen aus drei verschiedenen Kontexten: Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo (DRK) und die Ukraine. Er zeigt die weit verbreiteten systemischen Hindernisse auf, die Frauenrechts- und frauengeführte Organisationen daran hindern, Zugang zu humanitären Mitteln zu haben.
Die qualitative Analyse konzentriert sich auf die Erfahrungen von Organisationen, die im Bereich der GBV-Prävention und -Reaktion tätig sind und versuchen, Zugang zu Finanzmitteln zu erhalten. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf den Country Based Pooled Funds (CBPFs) von OCHA. Frauenrechts- und frauengeführte Organisationen haben Schwierigkeiten, viele der CBPF-Antragskriterien und -Anforderungen zu erfüllen, um CBPF-Mittel zu erhalten. Dass Frauenrechts- und frauengeführte Organisationen in den humanitären Gremien, sowohl innerhalb als auch außerhalb der CBPF, nicht an der Führung und Entscheidungsfindung beteiligt sind, trägt nur zu den Hindernissen beim Zugang zu Finanzmitteln bei. Quantitative Daten, die von Entwicklungsinitiativen beigesteuert wurden, veranschaulichen die CBPF-Trends von 2017 bis 2022 in den drei Kontexten und zeigen, wie sich Finanzierungshindernisse für nationale und subnationale Organisationen in Cent und Dollar auswirken können.
Der Bericht zeigt auch positive Praktiken auf und zwingt Geber, INROs und UN-Organisationen, sich die Frage zu stellen: ,,Warum warten?’’, um diese Praktiken umzusetzen und Frauenrechts- und frauengeführte Organisationen zu finanzieren. Die Empfehlungen weisen auf spezifische Änderungen hin, die sowohl auf operativer als auch auf politischer Ebene vorgenommen werden können. Sie sind als Hilfsmittel für politische Entscheidungsträger*innen gedacht, die die Reform des von ihnen finanzierten multilateralen Systems vorantreiben und sicherstellen wollen, dass ihre Verpflichtungen zur Lokalisierung, zu feministischen Ansätzen und zur Wirksamkeit der Hilfe erfüllt werden können.
Übersetzungen der Zusammenfassung werden Mitte März in Französisch, Ukrainisch, Dari und Paschtu verfügbar sein.