Zehn Handlungsempfehlungen für die EU
Seit 2015 unterstützt das International Rescue Committee gefährdete Migrantinnen und Migranten in Italien, Libyen und im Niger. Die drei Länder liegen entlang der sogenannten „Zentralen Mittelmeerroute“, der meistgenutzten und gefährlichsten Migrationsroute in die Europäische Union.
Aufgrund der steigenden Zahl der Geflüchteten, die nach Europa gelangen, verändern Regierungen ihre Migrationspolitik – nicht nur in Europa, sondern auch im Niger oder in Libyen. Das wirkt sich massiv auf die Situation der Migrantinnen und Migranten entlang der Mittelmeerroute aus, die sich weiterhin auf den Weg machen und der Ausbeutung von Schleppern und Sicherheitskräften ausgesetzt sind. So wählen Schlepper immer gefährlichere Wege, um lokale Behörden zu umgehen – zum Beispiel direkt durch die Wüste.
Basierend auf unseren Praxiserfahrungen in Italien, Libyen und im Niger veröffentlicht IRC den Bericht „Pushing the boundaries: Insights into the EU’s response to mixed migration on the Central Mediterranean Route“.
Mit dem Bericht verfolgt IRC drei Absichten:
- Erstens, Aufmerksamkeit auf die humanitäre Krise lenken, in der sich die Menschen entlang der Mittelmeerroute befinden.
- Zweitens, Einblicke verschaffen, wie sich die EU-Interventionen auf die Situation der Migrantinnen und Migranten vor Ort auswirken.
- Drittens, europäischen Staats- und Regierungschefs mit einem „10-Punkte-Plan“ Handlungsbedarf aufzeigen.
Hier der 10-Punkte-Plan im Überblick:
- Verbesserung des Zugangs zu lebensrettenden Dienstleistungen für gefährdete Migrantinnen und Migranten entlang der zentralen Mittelmeerroute
- Schutz und Stärkung von Frauen und Mädchen
- Erhöhung der humanitären Mittel für die Länder in Niger, Libyen und Italien
- Sicherstellung humaner EU-Asylverfahren
- Verbesserung der Ansiedlungsmöglichkeiten in der EU
- Unterstützung eines „Wohlstandspakets“ für Libyen und Niger
- Förderung der Arbeitskräftemobilität auf der gesamten Mittelmeerstrecke
- Förderung von Alternativen zur Inhaftierung in Libyen
- Stärkung der Verantwortlichkeit für Menschenrechtsverletzungen entlang der zentralen Mittelmeerroute
- Verankerung der Rechte von Migrantinnen und Migranten in der neuen libyschen Verfassung