Die Welt hat schockiert beobachtet, wie das russische Militär am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschierte. Mindestens 249 Zivilist*innen wurden bereits getötet. Über 6 Millionen Personen wurden bereits gezwungen, über die Grenzen ins benachbarte Polen, Moldawien und andere europäische Staaten zu fliehen.
Bereits in den letzten acht Jahren herrschte in der Ostukraine Krieg. Mehr als 8 Millionen Menschen wurden zu Binnenvertriebenen und über drei Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Wirtschaft befand sich aufgrund des Konflikts und des Hungers bereits im Niedergang.
Die Eskalation der Gewalt zwischen Russland und der Ukraine wird zu schwerem menschlichem Leid führen. Die Welt wird Zeuge von Tod und Zerstörung und massiven Vertreibungen im Land und in ganz Europa.
Wie kann ich Menschen aus der Ukraine und auf der Flucht helfen?
Spenden Sie, damit wir den vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen helfen können
IRC hat einen Ukraine Spendenfonds eingerichtet, um vertriebene Familien mit lebenswichtiger Hilfe zu unterstützen.
Wir hoffen sehr, dass sich die Katastrophe abwendet und menschliches Leid verhindern wird. Aber egal wie, IRC ist einsatzbereit und bereitet sich auf das Schlimmste vor. Wir sind vor Ort in Polen und arbeiten mit lokalen Partnern in der Ukraine und in Polen zusammen, um Ressourcen zu mobilisieren und lebensrettende Hilfe für Menschen und Familien zu leisten, die aus ihren Häusern fliehen mussten.
Informieren Sie sich über die Situation zwischen Russland und der Ukraine
Seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 und dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts in der Ostukraine sind 3.000 Menschen ums Leben gekommen, 5 Millionen Menschen wurden in der Ukraine aus ihren Häusern vertrieben, und über drei Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Der Konflikt hat das Potenzial, die größte Militäraktion in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg zu werden. US-Geheimdienste gehen davon aus, dass bis zu 50.000 Menschen getötet oder verwundet werden könnten.
Informieren Sie sich hier über die aktuelle Lage.
Helfen Sie Geflüchteten dabei, eine Unterkunft zu finden
Gemeinsam mit anderen gemeinnützigen Organisationen unterstützt unter anderem AirBnB.org Geflüchtete dabei, eine Unterkunft zu finden.
Wie Sie über AirBnB.org Gastgeber*in für Geflüchtete werden oder spenden können, um den Bedarf an Notunterkünften zu decken, erfahren Sie hier.
Erheben Sie Ihre Stimme
IRC steht in Solidarität mit den Menschen und Familien in der Ukraine, deren Leben durch diesen Angriff beeinträchtigt wird. Sie können ihnen Ihre Unterstützung zeigen, indem Sie diesen Beitrag teilen:
Was können die führenden Politiker*innen der Welt tun, um der Ukraine zu helfen?
Die Menschen in der Ukraine schützen und die Grenzen offen halten
IRC unterstützt nachdrücklich den Aufruf des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, die Zivilbevölkerung im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu schützen, für einen sofortigen Waffenstillstand zu sorgen und nach einer politischen Lösung zu streben, die Leben und Leiden verschont. Die UN-Charta muss respektiert und das humanitäre Völkerrecht befolgt werden, einschließlich des Schutzes von Schulen und Krankenhäusern.
Geflüchtete willkommen heißen
Die an die Ukraine angrenzenden Länder müssen sich darauf vorbereiten, ihre Nachbarn aufzunehmen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Die internationale Gemeinschaft muss die Mittel für Dienstleistungen zur Unterstützung von Geflüchteten und Asylbewerber*innen aufstocken. Menschen müssen sich frei bewegen können. Hilfsorganisationen müssen Zugang zu den Geflüchteten erhalten.
Auch andere europäische Länder müssen Menschen, die aus der Ukraine fliehen, willkommen heißen. Grenzen müssen offen bleiben und uneingeschränkter Zugang zu Asyl und angemessene Aufnahme müssen gewährleistet werden.
Mittel dorthin bringen, wo sie am meisten gebraucht werden
Gleichzeitig muss sich die Welt auf das Schlimmste vorbereiten und Mittel für Hilfsdienste innerhalb und außerhalb der Ukraine bereitstellen. Dies wird Leben retten und menschliches Leid lindern.
Einigkeit bei der Forderung nach einem Ende der Gewalt in der Ukraine
Die internationale Gemeinschaft muss geschlossen bleiben und diplomatischen Druck ausüben, um eine politische Lösung herbeizuführen.
Wie kann die Europäische Union der Ukraine helfen?
Die Staats- und Regierungschef*innen der EU müssen die sichere Durchreise und den Zugang für ukrainische Geflüchtete gewährleisten. Hierfür wurden bereits die richtigen Schritte eingeleitet, um sich auf die Aufnahme von Geflüchteten vorzubereiten, darunter die Verdoppelung des 90-tägigen EU-Aufenthalts für Ukrainer*innen. Jedoch müssen die Länder auch einen diskriminierungsfreien Zugang zu Schutz bieten: Dies gilt auch für nicht-ukrainische Staatsangehörige, die nicht unbedingt visumfrei nach Europa einreisen können. Es muss eine visafreie Einreise ohne biometrischen Pass möglich sein. Darüber hinaus darf diese Notlage nicht vom Schutzbedarf anderer Asylbewerber*innen in der EU ablenken.
Auch die Nachbarländer der Ukraine müssen von der EU die Unterstützung erhalten, die sie brauchen, um Geflüchtete aufzunehmen und die Grundbedarfe der Menschen zu decken.
Was kann Deutschland speziell tun?
Die allgemeinen Grundsätze, die für führende Politiker*innen der Welt und die Europäische Union gelten, behalten auch für Deutschland ihre Gültigkeit.
Auch Deutschland muss Geflüchtete willkommen heißen, was einer engen Abstimmung der beteiligten Bundesländer und Kommunen sowie der Bereitstellung der dafür notwendigen Gelder bedarf. Dazu soll der Aufenthalt der Geflüchteten in Deutschland so unkompliziert wie möglich gestaltet werden. Dies würde beispielsweise bedeuten, dass Geflüchteten längerfristig auch ohne Asylverfahren Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz gewährt werden und das Arbeitsverbot ausgesetzt wird.
Deutschlands Unterstützung der Nachbarländer wie Polen, Rumänien, Ungarn und Slowakei sowie der Ukraine selbst muss insofern erfolgen, als dass nicht nur finanzielle Hilfe garantiert wird, sondern auch logistische Unterstützung. Aufnahmezentren müssen beispielsweise mit Decken, Betten und Lebensmitteln ausgestattet werden.
Zuletzt ist es entscheidend, dass Deutschland sich weiter für einen EU-Verteilungsschlüssel einsetzt, an die Solidarität aller EU-Mitgliedsstaaten appelliert und sich dazu verpflichtet, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten. Stefan Lehmeier, Stellvertretender Regionaldirektor Europäische Programme bei IRC, sagt hierzu:
„Es sind bereits erste wichtige Schritte zur humanitären Unterstützung und zum Schutz der ukrainischen Zivilbevölkerung eingeleitet worden. Aber es bedarf einer weiter gefassten Verpflichtung: zum einen für die Ukraine selbst und die Nachbarstaaten, zum anderen auch auf europäischer und deutscher Ebene, um die Verantwortung für die Aufnahme von Ukrainer*innen solidarisch zu verteilen. Es braucht ein weltweites Bekenntnis zur regelbasierten internationalen Ordnung und sowie zum humanitären Völkerrecht.“
Was tut IRC, um der Ukraine zu helfen?
IRC bereitet sich auf das Schlimmste vor. Wir haben schnell Ressourcen, wie Bargeld und Kleidung, mobilisiert und mit Partnern in der Ukraine und in Polen zusammenzuarbeiten, um lebensrettende Hilfe für die Zivilbevölkerung zu leisten, die aus ihren Häusern fliehen musste.
„Wir hoffen aufrichtig, dass wir eine Katastrophe abwenden und menschliches Leid vermeiden können. Genau das wird aber passieren, wenn dieser Konflikt weiter eskaliert“, sagt Lani Fortier, Direktorin für Notfalleinsätze bei International Rescue Committee.
„IRC bereitet sich auf das Schlimmste vor. Wir mobilisieren rasch Ressourcen und arbeiten mit Partnerorganisationen zusammen, um lebensrettende Hilfe für die Zivilbevölkerung leisten zu können, die aus ihren Häusern fliehen musste. IRC trifft sich mit Partnern und lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen in Polen und der Ukraine und prüft, wie wir auf die wachsende Zahl von Binnenvertriebenen, Geflüchteten und Menschen in Not reagieren können. Wir wollen dort im Einsatz sein, wo wir am meisten gebraucht werden, und zwar mit den Leistungen, die am dringendsten benötigt werden. Was auch immer die Bedürfnisse sind, wir bereiten uns darauf vor, sie zu erfüllen.“
Mehr zur Lage vor Ort und unserem Einsatz erfahren Sie auf Facebook und Instagram.