Weltweite Hungerkrise: Was der G7-Gipfel dagegen tun kann
Der G7-Gipfel 2021 findet vom 11. bis 13. Juni in Carbis Bay, Cornwall, statt.
Der G7-Gipfel 2021 findet vom 11. bis 13. Juni in Carbis Bay, Cornwall, statt.
Die Gruppe der Sieben - kurz G7 - ist eine Organisation, die sich aus den sieben reichsten Nationen der Welt zusammensetzt: Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und den Vereinigten Staaten.
Seit den 1970er Jahren kommen die Staats- und Regierungschef*innen dieser Länder jedes Jahr zusammen, um die drängendsten globalen Fragen zu diskutieren. In diesem Jahr findet das 47. Treffen der G7 statt. Es ist das erste Mal seit zwei Jahren, dass sich die Staats- und Regierungschef*innen des G7 treffen, nachdem der Gipfel im vergangenen Jahr wegen COVID-19 abgesagt wurde.
Am Ende des Gipfels wird eine Absichtserklärung abgegeben, die darstellt, welche Vereinbarungen beim Gipfeltreffen getroffen wurden.
Jedes Mitgliedsland übernimmt im Turnus die einjährige Präsidentschaft und ist Gastgeber des zweitägigen G7-Gipfels. In diesem Jahr ist das Vereinigte Königreich Gastgeber des G7-Gipfels und übernimmt den Vorsitz . Das wichtige Treffen mit den Staats- und Regierungschef*innen der G7 findet vom 11. bis 13. Juni in Carbis Bay, Cornwall, statt. 2022 übernimmt Deutschland die Präsidentschaft.
Dieses G7-Treffen ist ein entscheidender Moment für die Staats- und Regierungschef*innen der Welt, um im Lichte der Corona-Pandemie gemeinsam Schritte hin zu einer gerechterer Welt zu vereinbaren.
Angela Merkel sollte diesen Moment nutzen, um über die sozioökonomische Stärkung der besonders von der Pandemie betroffenen Menschen in Krisenregionen und die Bekämpfung des Klimawandels zu sprechen.
Es wird erwartet, das folgende Regierungschef*innen nach Großbritannien fliegen:
Dieses Jahr wird der erste G7-Gipfel seit der Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten stattfinden.
Die britische Regierung hat angekündigt, dass der Schwerpunkt des diesjährigen G7-Gipfels auf dem Welthandel liegen wird, um die globale Reaktion auf künftige Pandemien zu stärken und den Klimawandel zu bekämpfen.
Boris Johnson hat gesagt, er werde die Staats- und Regierungschef*innen der G7 bitten, „besser aus der Corona-Pandemie herauszugehen“ und „eine grünere, wohlhabendere Zukunft zu schaffen".
Die britische Präsidentschaft muss sicherstellen, dass folgende Punkte ganz oben auf der Tagesordnung stehen: Hungersnöte verhindern, Klimawandel bekämpfen, die Erholung der Wirtschaft nach der Pandemie unterstützen und die Gleichstellung der Geschlechter fördern. Der G7-Gipfel stellt eine Chance für Veränderungen dar.
Die Welt befindet sich in einer beispiellosen Krise und die humanitären Bedarfe nehmen zu. G7-Staats- und Regierungschef*innen müssen jetzt entschieden gegen Konflikte, Klimawandel und COVID-19 vorgehen, die derzeit insbesondere die Verschärfung von weltweiten Hungerkrisen beschleunigen.
Das weltweite Hungern ist eine vermeidbare humanitäre Katastrophe, die von menschlichem Handeln versucht wird. Konflikte sind nach wie vor der größte Antrieb von Hunger. Der wirtschaftliche Schock durch COVID-19 und der Klimawandel verschärfen das Problem weiter. Fragile Staaten und Konfliktländer müssen in den Lösungsansätzen der internationalen Gemeinschaft priorisiert werden.
Wenn die globalen Temperaturen steigen und das Wetter extremer wird, werden die Menschen in den ärmsten Ländern darunter leiden, insbesondere Frauen und Mädchen.
Ohne baldige Maßnahmen werden im Jahr 2021 schätzungsweise 270 Mio. Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht sein.
Ralph Achenbach, Geschäftsführer von IRC in Deutschland:
„Die Bundesregierung sollte sich verpflichten, nicht nur beim diesjährigen G7-Gipfel, sondern auch in den kommenden Jahren und insbesondere im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft 2022, einen politischen Schwerpunkt auf von Hungerkrisen betroffene Menschen zu setzen. Die G7-Staaten müssen ausreichend finanzielle Unterstützung zusagen – und diese ohne große bürokratische Hürden schnell zur Verfügung stellen.“
Wir haben einen großen Rückschritt bei der Gleichstellung der Geschlechter gemacht: Frauen und Mädchen sind überproportional von Ernährungsunsicherheit, Konflikten, Klimawandel und der COVID-Pandemie betroffen.
Frauen als Pflegekräfte, Bäuerinnen, Aktivistinnen und Friedensstifterinnen in ihre Gemeinden einzubeziehen, ist entscheidend, um die Widerstandsfähigkeit gegen die Klimakrise zu fördern und Ernährungsunsicherheit zu bekämpfen. Wir müssen uns für die Führungsrolle der Frauen einsetzen.