Was ist die Münchner Sicherheitskonferenz?

Die Münchner Sicherheitskonferenz, auch bekannt als Munich Security Conference (MSC), ist ein weltweit anerkanntes internationales Forum für Sicherheits- und Außenpolitik. Die 1963 gegründete Konferenz bietet eine Plattform für Reden, Diskussionsforen und nicht-öffentliche Gespräche, auf dem hochrangige Expert*innen und Politiker*innen über sicherheitspolitische Fragen sowie aktuelle weltpolitische Brennpunkte diskutieren. 

Beim Blick auf die Lage der Welt ist es wichtig, den erweiterten Sicherheitsbegriff beizubehalten, der neben militärischen Bedrohungen auch materielle und soziale Gefahren und Umweltrisiken einschließt. - Christoph Heusgen, Vorsitzender MSC

Wann und wo findet die MSC statt?

Die Veranstaltung findet 2025 vom 14. bis 16. Februar im Hotel Bayerischer Hof in München statt.

Was wird auf der MSC 2023 geschehen?

Die Notwendigkeit dieser jährlichen Konferenz hat sich im Laufe ihrer 61-jährigen Geschichte immer wieder bestätigt. Die Konferenz bietet Außen- und Sicherheitspolitiker*innen die Möglichkeit, direkt und effektiv miteinander sowie mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. 

Das dreitägige Programm aus Reden, Panel-Diskussionen, Side Events und bilateralen Gesprächen zu den Themen Außen- und Sicherheitspolitik bietet ein Höchstmaß an Interaktion und Networking, in einer umsichtig geplanten Mischung aus öffentlichen und vertraulichen Formaten. 

Wer wird bei der MSC dabei sein?

Das Publikum erstreckt sich über mehr als 450 Vertreter*innen aus Politik, Militär, Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen und sonstigen Expert*innen für sicherheitsrelevante Themen. Es werden rund 60 Staats- und Regierungschef*innen und 150 Minister*innen aus aller Welt erwartet.


Hier eine kleine Auswahl der Gäste:

Botschafter Christoph Heusgen steht am Pult mit MSC Logo
Botschafter Christoph Heusgen, aktueller Vorsitzender der MSC und ehemaliger ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen in New York sowie mehrfach Vorsitzer im UN-Sicherheitsrat. Seit 2005 beriet er Bundeskanzlerin Merkel zu außen- und sicherheitspolitischen Fragen und leitete als Ministerialdirektor die Abteilung für Außenpolitik im Bundeskanzleramt.
Foto: MSC/Kuhlmann

 

Was sind die Themen der diesjährigen MSC?

Dieses Jahr findet die MSC zu einem besonderen Zeitpunkt statt: Seit Januar 2025 ist eine neue US-Regierung im Amt, in Brüssel beginnt eine neue Legislaturperiode und kurz nach der MSC finden die Bundestagswahlen in Deutschland statt. 

Hier die zentralen Themen auf einen Blick:

Der Munich Security Report 2025 stellt fest, dass es eine starke Einigung des Westens braucht, um die liberal-demokratischen Prinzipien langfristig gegen autokratische Prinzipien durchzusetzen und globale Herausforderungen wie den Klimawandel oder Gesundheitsnotstände anzugehen. Demokratien müssen eine aktive internationale Rolle übernehmen, ihre Vision der internationalen Ordnung weiterentwickeln und für diese einstehen.

Was macht IRC bei der MSC? 

Angesichts der ansteigenden und zum Teil multiplen Krisen in der Welt, will IRC einen Weckruf an führende Politiker*innen und politische Entscheidungsträger*innen senden und konkrete Handlungsschritte aufzeigen. 

Jedes Jahr veröffentlicht IRC die Emergency Watchlist, die einen Überblick über die 20 schlimmsten humanitären Krisen gibt. Für das Jahr 2025 zeigt sich: 305 Millionen Menschen weltweit sind auf humanitäre Hilfe angewiesen – noch nie zuvor war das Leid so groß. 

Die IRC Emergency Watchlist 2025 dokumentiert traurige Negativrekorde: Sudan ist die weltweit größte humanitäre Krise. Über zwei Millionen Menschen im besetzten palästinensischen Gebiet leben seit über einem Jahr mit einem zerstörten  Gesundheitsinfrastruktur ohne medizinische Versorgung. Südsudan steht mit mehr als 800.000 Geflüchteten aus Sudan und einer Wirtschaftskrise kurz vor dem Kollaps. Völlig ungewiss ist die Zukunft Syriens und wie sich die Lage im Land nach 14 Jahren Konflikt weiterentwickeln wird.

Bei der MSC 2025 wird IRC für eine regelbasierte und multilaterale Weltordnung, die universelle Gültigkeit der Menschenrechte und das Recht auf Asyl einstehen. 

Erfahre, welche vier Ungleichgewichte die Krisen verschärfen.

Was sind unsere Ziele für die MSC?

Das grundlegende Ziel deutscher Außenpolitik muss sein, humanitäre Not zu lindern und möglichst zu vermeiden und die Menschen zu befähigen, ihre Bedürfnisse aus eigener Kraft zu befriedigen. Humanitäre Hilfe muss daher eng mit entwicklungspolitischen und friedensfördernden Maßnahmen abgestimmt werden, um die langfristige Stabilität in fragilen Staaten zu fördern. 

Dabei braucht es eine entschlossene Diplomatie, die sowohl konfliktpräventiv als auch konfliktlösend wirkt. Voraussetzung dafür ist, dass die proaktive Verteidigung des humanitären Völkerrechts das Leitprinzip einer wertebasierten Außenpolitik ist. 

Was fordert IRC?

1. Globale humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit

Einhaltung des humanitären Völkerrechts: Alle verfügbaren Mittel nutzen, um dessen Einhaltung durchzusetzen. Waffenexporte in Krisenregionen müssen gestoppt werden, wenn sie das Risiko von Völkerrechtsverletzungen erhöhen. Die Bundesregierung soll ihre humanitäre Diplomatie stärken. 

Klima und Klimafinanzierung: Deutschland soll die internationale Klimafinanzierung erhöhen und diese gerecht für am stärksten betroffene Gemeinschaften einsetzen, insbesondere in Krisenländern. Gleichzeitig sollen sichere Aufnahmewege für Menschen geschaffen werden, die durch den Klimawandel dauerhaft vertrieben wurden. 

Internationale Entwicklungsgelder für Krisenregionen: Das 0,7%-Ziel muss eingehalten werden. Qualitativ hochwertige humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Finanzierung sollen auf die Bedürfnisse marginalisierter Gruppen in fragilen Konfliktkontexten ausgerichtet werden. 

2. Asyl, Aufnahmeprogramme und Zufluchtswege

Gleichstellung und Teilhabe: Feministische Ansätze sollen in der humanitären Hilfe und Entwicklungspolitik weiter umgesetzt werden. Frauenrechtsorganisationen müssen eingebunden und finanziell gestärkt werden. Auch in Deutschland soll die politische Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund gefördert werden, etwa durch Wahlrechtsreformen. 

Humanitäre Aufnahme und Familiennachzug: Humanitäre Visa, Resettlement-Programme und Aufnahmeprogramme sollen ausgebaut werden. Die Verfahren für den Familiennachzug sollen transparenter und effizienter gestaltet werden. 

Asyl und GEAS-Reform: Deutschland muss den Zugang zum Asylverfahren in Europa gewährleisten, Geflüchteten eine Aufenthaltsverfestigung ermöglichen und menschenrechtskonforme EU-Asylreformen unterstützen. Drittstaatenabkommen dürfen nur unter Einhaltung menschenrechtlicher Standards erfolgen.

3. Unterstützung und Teilhabe von Menschen mit Fluchterfahrung in Deutschland

Bildung: Geflüchtete Kinder und Jugendliche sollen sofort Zugang zu hochwertiger, diskriminierungsfreier Bildung erhalten. Dazu gehören der Abbau von Hürden bei Betreuungsplätzen und die Förderung diversitätsbewusster Bildung. 

Arbeitsmarktintegration: Innerhalb von drei Monaten sollen Schutzsuchende Arbeitserlaubnisse erhalten. Berufliche Kompetenzen müssen schneller anerkannt und Sprachkurse stärker gefördert werden. Arbeitgebende sollen bei der Beschäftigung von Schutzsuchenden unterstützt werden. 

Schutz vor Menschenhandel: Maßnahmen zur Prävention von Menschenhandel sollen verstärkt und Schutzmechanismen für Betroffene verbessert werden. 

Erfahre mehr in unserem Forderungskatalog zur Bundestagswahl.