
Safe Spaces sind geschützte Räume, die Menschen gezielt aufsuchen können, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen – frei von Vorurteilen, Diskriminierung oder Gewalt. Besonders für Minderheitengruppen und vulnerable Personen, darunter viele Frauen, Mädchen oder Kinder, sind diese geschützten Orte wichtig. Hier erhalten sie Zugang zu Bildung, sozialen Kontakten und Unterstützung für ihre persönliche Entwicklung.
Doch was genau sind Safe Spaces, wie funktionieren sie und welchen positiven Einfluss haben sie? Erfahre mehr über ihre Bedeutung und die Arbeit von IRC.
Schutzräume verstehen: Hintergrund und Ursprung
Der Begriff entstand in den 1960er- und 1970er-Jahren in den USA im Kontext sozialer Bewegungen. Ursprünglich boten sie marginalisierten Gruppen Schutz vor Unterdrückung und dienten als Rückzugsorte. Heute ist das Konzept weltweit etabliert und ein wichtiger Bestandteil von humanitärer Arbeit wie der von IRC, insbesondere in Bildungsinitiativen und sozialen Projekten, die Teilhabe und Empowerment fördern.

Gemeinschaft erleben und Perspektiven schaffen
Safe Spaces sind besonders wichtig für schutzbedürftige Menschen, darunter oft Frauen und Mädchen, um dort praktische Unterstützung zu erfahren. Diese Räume können genutzt werden, um Beratung, Schutzmaßnahmen und Notfallpläne anzubieten sowie Betroffenen Schutz zu bieten und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Darüber hinaus fördern Safe Spaces die gesellschaftliche Integration durch Bildung und den Aufbau sozialer Netzwerke.

Von Schulen bis ins Netz: Wo Schutz entsteht
Safe Spaces entstehen an vielen Orten – in Bildungseinrichtungen, Unternehmen und digitalen Räumen. Schulen und Universitäten richten geschützte Bereiche ein, um Austausch und Unterstützung für vulnerable Gruppen zu ermöglichen. Unternehmen fördern durch Safe Spaces Diversität und Inklusion, indem sie Rückzugsorte für Mitarbeitende schaffen. Auch digitale Plattformen spielen eine wichtige Rolle: Sie bieten geschützte Kommunikation, anonyme Beratung und Selbsthilfegruppen, die Betroffenen den Austausch mit Gleichgesinnten erleichtern.

„Safe Hut“: Europaweite Schutzräume für Frauen und Mädchen
Das Projekt „Safe Hut” von IRC unterstützt Frauen und Mädchen, die von Gewalt oder Menschenhandel betroffen sind. Durch Empowerment-Prozesse erwerben sie neue Fähigkeiten und Wissen – und gestalten zugleich die Entwicklung der Programme mit. Die Teilnehmerinnen werden ermutigt, eigenständig Veränderungen anzustoßen, Kontrolle über ihr Leben zu übernehmen sowie ungleiche Machtverhältnisse zu erkennen und abzubauen.
Ein Konsortium aus sieben Organisationen in sechs EU-Ländern setzt Safe Hut um:
- CESIE & Centro Penc (Italien)
- KMOP (Griechenland)
- KOPZI (Litauen)
- AIDROM (Rumänien)
- ANIMUS (Bulgarien)
- International Rescue Committee (Deutschland und Italien)
IRC Deutschland unterstützt die europäischen Partnerländer vor allem konzeptionell bei der Einrichtung von Women and Girls Safe Spaces (WGSS). Hierfür stellt das Team bestehende WGSS-Werkzeuge bereit, vermittelt methodisches Wissen und begleitet die Umsetzung vor Ort. Durch die Anpassung des WGSS-Toolkits an lokale Gegebenheiten trägt IRC Deutschland aktiv dazu bei, nachhaltige Veränderungen für betroffene Frauen und Mädchen zu schaffen.
Erfahre mehr über Safe Hut und unterstütze sichere Orte für Frauen und Mädchen.

Das Projekt „Safe Hut” wird durch den Asylum, Migration and Integration Fund (AMIF) der Europäischen Union gefördert (AMIF-2022-TF1-AG-THB).