Der Koalitionsbruch in Deutschland, der Regierungswechsel in den USA oder Hunger in Südsudan durch Dürren – solche Nachrichten machen täglich deutlich, wie groß die Herausforderungen unserer Welt sind. Sie können schnell das Gefühl hervorrufen, überwältigt oder entmutigt zu sein.
Doch genau in solchen Zeiten ist es wichtiger denn je, sich einzubringen. Mit persönlichem Einsatz, gemeinschaftlichem Handeln und starkem Zusammenhalt lassen sich soziale sowie politische Missstände angehen und positive Veränderungen bewirken. Aber wo fängt man an? Wie organisiert man sich und welche konkreten Schritte helfen wirklich?
In diesem Artikel erfährst du, wie du aktiv eine gerechtere Zukunft mitgestalten kannst.
1. Informiere dich und teile dein Wissen
Lies Nachrichten aus vertrauenswürdigen Quellen, wie wissenschaftlichen Fachzeitschriften, Lehrbüchern, Zeitungsartikeln oder Podcasts. So bleibst du auf dem neusten Stand und kannst Erkenntnisse mit Freund*innen und Familie teilen, damit auch sie gut informiert sind. Nutze dabei immer mehrere Quellen, um Informationen zu vergleichen und sicherzustellen, dass du ein umfassendes Bild bekommst – denn keine einzelne Quelle kann die ganze Wahrheit abbilden.
Wenn du auf falsche Informationen stößt, stelle sie richtig. Correctiv oder die dpa-Faktenchecks helfen dir, um Fehlinformationen aufzudecken und Missverständnisse zu klären.
2. Beteilige dich an politischen Prozessen
Wählen ist eine der einfachsten Möglichkeit, an politischen Entscheidungen teilzunehmen. Ob bei lokalen Wahlen, Bundestagswahlen oder der Europawahl – deine Stimme zählt und kann etwas bewegen. Motiviere auch die Menschen in deinem Umfeld, wählen zu gehen. Auf der Seite des Bundeswahlleiters findest du wichtige Informationen zu anstehenden Wahlen, Terminen und Abläufen.
Du kannst dich auch als Wahlhelfer*in engagieren, den Wahlablauf unterstützen und Transparenz fördern. Wenn du dir unsicher bist, welche Partei deine Werte am besten vertritt, probiere den Wahl-O-Mat aus. Erfahre mehr über politische Prozesse auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung.
3. Teile deine Meinung mit Entscheidungsträger*innen
Kontaktiere deine Abgeordneten per E-Mail, Brief oder Telefon und teile ihnen deine Anliegen mit. Lass sie wissen, welche Themen dir besonders wichtig sind, z.B. soziale Gerechtigkeit oder bessere Bildungschancen. Erkläre, warum dich diese Punkte bewegen und fordere konkrete Maßnahmen. Viele Politiker*innen reagieren positiv, wenn Bürger*innen ihre Meinung klar und respektvoll äußern.
4. Unterstützte Gruppen und Bewegungen
Schließ dich Organisationen an, die sich für dringende Herausforderungen wie Menschenrechte oder Klimaschutz einsetzen. Hilf bei Projekten mit, unterstütze ihre Arbeit durch Spenden oder besuche ihre Veranstaltungen.
Lokale Gruppen in deiner Region freuen sich über neue Ideen und deine Mithilfe, gerade bei größeren Aktionen wie Kampagnen oder öffentliche Veranstaltungen. So kannst du über deinen direkten Einfluss hinaus gesellschaftliche Veränderungen vorantreiben.
5. Sei offen für Vielfalt
Setz dich für ein respektvolles Miteinander ein, in dem alle Menschen gleichwertig behandelt werden. Sprich Rassismus oder Diskriminierung direkt an und mache deutlich, dass solches Verhalten keinen Platz hat. Hör Betroffenen aufmerksam zu, suche das Gespräch und teile deine Sichtweise, um Vorurteile abzubauen.
Engagiere dich in Projekten wie Schule ohne Rassismus oder Stiftung gegen Rassismus, die Kinder und Jugendliche im Einsatz gegen Diskriminierung stärken. Auch am Arbeitsplatz spielt Vielfalt eine entscheidende Rolle. Wie Diskriminierung dort reduziert werden kann, erfährst du hier.
6. Beteilige dich an Protesten und Petitionen
Zeig bei friedlichen Demonstrationen, dass dir ein Anliegen wichtig ist. Ob beim Klimastreik, einer Kundgebung für Vielfalt und Toleranz oder einer Friedensaktion für Chancengelichheit – deine Teilnahme macht den Unterschied. Lade Freund*innen ein, mitzumachen und vergrößere so die Aufmerksamkeit für das Thema.
Unterstütze Petitionen, indem du sie auf Change.org oder openPetition unterschreibst und in deinem Umfeld oder über soziale Medien verbreitest. Informationen zu deinen Rechten bei friedlichen Protesten findest du hier.
7. Unterstützte unabhängige Medien
Unabhängige Medien berichten über Themen, die in den großen Nachrichten oft wenig Beachtung finden. Lies ihre Artikel, teile ihre Berichte und hilf dabei, diese Inhalte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Mit einem Abo kannst du die Arbeit von Journalist*innen langfristig unterstützen und zur Finanzierung hochwertiger, unabhängiger Berichterstattung beitragen. Damit förderst du eine vielfältige Medienlandschaft, trägst zur Meinungsfreiheit bei und unterstützt eine informierte sowie kritische Öffentlichkeit.
Correctiv oder Krautreporter bieten investigativen Journalismus zu gesellschaftlich relevanten Themen. Perspective Daily liefert lösungsorientierte Berichte und bei Netzpolitik findest du Analysen zu Digitalisierung, Datenschutz und Bürgerrechten.
8. Lebe nachhaltiger
Kleine Änderungen in deinem Alltag können Großes bewirken. Vermeide Müll, verwende Mehrwegprodukte und achte auf umweltfreundliche Alternativen. Schalte Geräte aus, die du nicht benutzt, spare Wasser, reduziere deinen Energieverbrauch. und wähle regionale sowie saisonale Lebensmittel. Du kannst auch Umwelt- und Naturschutzverbände unterstützen, die aktiv Umweltschutz betreiben.
9. Hilf in deiner Nachbarschaft
Bring dich in Gemeinschaftsprojekten wie Nachbarschaftsgärten oder Tauschbörsen ein, um Kleidung, Bücher oder Haushaltswaren unkompliziert zu teilen. Auf nebenan.de kannst du lokale Projekte finden und dich vernetzen. Bei Foodsharing rettest du Lebensmittel und auf Repair Café findest du nachhaltige Initiativen vor Ort.
Unterstütze ältere Nachbar*innen bei alltäglichen Aufgaben wie Einkaufen oder kleinen Reparaturen. Mit kleinen Gesten wie einem Gespräch oder dem Verleihen von Werkzeug zeigst du, dass du für sie da bist.
10. Gib nicht auf
Bleib dran, auch wenn Veränderungen manchmal Zeit brauchen. Jeder Schritt, egal wie klein, bringt uns weiter. Feiere Fortschritte und motiviere dich selbst sowie andere weiterzumachen. Vernetze dich mit Gleichgesinnten über Engagiert in Deutschland oder das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, um dich zu inspirieren und auszutauschen.
Mit deinem Engagement kannst du Teil einer Bewegung sein, die positive Veränderungen schafft und extremistischen Strömungen entgegenwirkt. Jede kleine Aktion trägt dazu bei, eine positive Entwicklung anzustoßen. Weitere Möglichkeiten, aktiv zu bleiben, findest du bei Stiftung Mitarbeit oder Ehrenamtssuche.