Seit mittlerweile fünf Jahren leben rund 5.850 Menschen im Binnenvertriebenenlager von Deder in Äthiopien. Als Folge eines gewaltvollen Konflikts wurden sie aus ihren Heimatorten vertrieben. In Deder leben sie nun auf engstem Raum in Wellblechhütten.

Vor der Flucht waren viele der Frauen im Handel oder in der Landwirtschaft tätig, doch ohne Startkapital haben sie oft keine Möglichkeit mehr, ein Einkommen zu erwirtschaften. Das führt dazu, dass viele Familien von Unterernährung gefährdet sind. Gleichzeitig geht das Leben in Deder weiter, fast täglich werden Kinder geboren und viele der älteren Kinder erinnern sich nicht mehr an die Zeit vor der Vertreibung – das Binnenvertriebenenlager ist das einzige Zuhause geworden, das sie kennen.

Erfahre in diesem Artikel, wie das IRC-Team in Äthiopien die Frauen und Kinder in drei Bereichen – Gesundheit, Schutz und wirtschaftliche Integration – begleitet.

Gesundheitsversorgung in der Notunterkunft für Binnenvertriebenlager

IRC-Klientin Iftu und ihre Tochter Fidiya

Es ist Morgen in Deder. Iftu Aliyi sitzt mit ihrer kleinen Tochter Fidiya auf einer Matratze im Untersuchungsraum der Klinik. Iftu, 30 Jahre alt, lebte vor fünf Jahren mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in Jijiga, Äthiopien. Doch eines Tages änderte sich alles schlagartig, als ein Konflikt sie zwang, ihre Heimat zu verlassen. Sie fanden Zuflucht in einem Lager für Binnenvertriebene in Deder.

Eine Frau sitzt mit einem Kleinkind am Arm vor einer Wellblechhütte
Iftu Aliyyi sitzt vor ihrer Unterkunft in einem Lager für Binnenvertriebene in Deder, Äthiopien. Sie hält ihre dreijährige Tochter Fidiya, die von schwerer Unterernährung betroffen ist.
Foto: Fahmo Mohammed/IRC

Nach ihrer Flucht brachte Iftu dort ihr drittes Kind, Fidiya, zur Welt. Kurz darauf bekam sie starke Schmerzen am Bein. Es stellte sich heraus, dass sie an einem Blutgerinnsel litt, ihr Bein musste amputiert werden. Ihr Ehemann konnte nicht mit Iftus Behinderung umgehen und verließ Iftu und die Kinder. Aufgrund ihrer Behinderung konnte sie keine Arbeit finden und ihre Kinder nicht versorgen. Schweren Herzens musste Iftu ihre älteren Kinder zu Verwandten schicken, nur Fidiya blieb bei ihr.

Eine Frau sitzt auf einer Matratze und hält ein Kleinkind im Arm, neben ihr sind Krücken.
Iftu und Fidiya warten auf ihre Untersuchung in der Klinik.
Foto: Iuna Vieira/IRC

 

Sorge um die Gesundheit von Fidiya

Iftu macht sich große Sorgen um Fidiya. Fidiya hat ein Ödem, das Schwellungen am ganzen Körper verursacht – eine Folge von akuter Unterernährung. Aufgrund ihrer Behinderung ist es für Iftu unmöglich, einen Job zu finden. Dadurch hat sie oft nicht genug Geld, um ausreichend Essen für sich und Fidiya zu kaufen. Abdurahman Gidi, der Gesundheits- und Ernährungsbeauftragte für IRC in Deder, besuchte Iftu und handelte sofort. Er nahm die beiden in der Klinik auf, um Fidiyas Unterernährung zu behandeln. Nach drei Tagen geht es  Fidiya schon deutlich besser. Abdurahman untersucht Fidiya ausführlich und erklärt Iftu, wie sie ihr Kind mit einer speziellen Erdnusspaste füttern kann. Abdurahman ist zuversichtlich, dass Fidiya mit der richtigen Behandlung wieder vollständig gesund wird.

Ich habe noch Hoffnung, dass dieser Albtraum vorbei geht und ich meinen Kindern eine bessere Zukunft bieten kann - Iftu, IRC-Klientin

 

Der Armumfang eines Kindes wird mit einem MUAC band gemessen.
Abdurahman misst Fidiyas Armumfang. Das Mädchen hat ein Ödem, das Schwellungen am ganzen Körper verursacht – eine Folge von akuter Unterernährung.
Foto: Iuna Vieira/IRC

 

Ein Arzt spricht mit einer Frau und einem Kind.
IRC Gesundheitsexperte Abdurahman hat Iftu und Fidiya in die lokale Klinik gebracht. Dort erklärt er der besorgten Iftu ausführlich, welche Schritte sie gemeinsam unternehmen können, um Fidiya zu helfen.
Foto: Iuna Vieira/IRC

 

Herausforderungen und Verantwortung für IRC-Gesundheitsbeauftragte in Deder

Abdurahman verabschiedet sich, er muss weiter. In einem anderen Teil der Klinik ist gerade ein Kind geboren. Er selbst ist bereits dreifacher Vater. Ursprünglich stammt er aus dem zehn Stunden entfernten Shashamane, wo seine Frau und seine drei Kinder leben. Er bemüht sich, sie so oft wie möglich zu besuchen, doch es ist nicht einfach, so weit von ihnen entfernt zu sein.

Ein Arzt lehnt sich an einer Wand an.
Abdurahman und sein Team versorgen sowohl Binnenvertriebene als auch Mitglieder der Aufnahmegemeinschaft mit kostenloser medizinischer Betreuung.
Foto: Iuna Vieira/IRC

 

„Als wir unsere Arbeit hier in Deder begannen, erhielt ich die Nachricht, dass meine Frau in den Wehen liegt und unser drittes Kind bekommt. Das Projekt hier war noch so neu, es musste so viel organisiert werden, so viele Probleme gelöst werden. Ich hatte mich entschieden, dass ich Teil der Lösung sein wollte. Unser Baby war das Wichtigste auf der Welt für meine Familie. Aber gleichzeitig hatten die Menschen hier so große Probleme, dass es nichts Wichtigeres geben konnte, als ihnen zu helfen. So kam es, dass ich mein eigenes Baby erst einen Monat nach der Geburt besuchen konnte. Damals hatten wir noch nicht so ein großes und starkes Team und auf mir lastete viel Verantwortung", sagt Abdurahman Gidi, IRC-Gesundheitsexperte.

Obwohl es nicht einfach ist, so weit von seiner Familie entfernt zu leben, ist er überzeugt davon, dass er in Deder gebraucht wird. Mittlerweile hat er ein größeres Team von IRC-Kolleg*innen um sich herum.

Ein Arzt telefoniert, eine Gruppe anderer Ärzte ist hinter ihm zu sehen.
Abdurahman erfährt von Hebamme Jemal (links), dass gerade ein Junge im Kreißsaal der Klinik geboren wurde.
Foto: Iuna Vieira/IRC

IRC-Hebamme Jemal Isa wartet schon auf Abdurahman vor dem Entbindungszimmer. Er empfängt ihn fröhlich und erzählt, dass ein kleiner Junge geboren wurde und sowohl Mutter und Kind wohlauf sind. Während Abdurahman das Kind behutsam untersucht und wiegt, erzählt Jemal:

„Wir hatten all diese Geräte hier nicht und es gab nur ein Bett für eine Geburt. Wenn zwei Mütter gleichzeitig in den Wehen lagen, hatten wir keine Möglichkeit, ihnen gleichermaßen zu helfen. Jetzt haben wir drei Betten und können ohne Probleme drei Geburten gleichzeitig managen. Die Menschen sind so glücklich, dass sie hier die richtige Unterstützung bekommen und wir so gut für Geburten ausgestattet sind!“

Nachdem Abdurahman das Baby ausgiebig untersucht hat, übergibt Jemal es wieder der jungen Mutter, die sich im Nebenzimmer ausruht. Erschöpft und erleichtert nimmt sie den Kleinen, der noch keinen Namen hat, in die Arme.

Eine Frau liegt neben ihrem Neugeborenen.
Der kleine Junge ist gesund und darf wieder zu seiner Mutter, der 18-jährigen Asantis. Er ist ihr erstes Kind.
Foto: Iuna Vieira/IRC

Seine Mittagspause verbringt Abdurahman mit seinen Kolleg*innen. Stolz zeigt er ihnen auf dem Handy Fotos von seinen Kindern in Shashamane. Er telefoniert täglich mit ihnen und vermisst sie sehr.

Ein Mann hält sein Handy, auf dem Display sind zwei Kinder
Stolz zeigt Abdurahman Fotos seiner Familie. Er telefoniert täglich mit ihnen und vermisst sie sehr.
Foto: Iuna Vieira/IRC

Nach einer kurzen Pause geht es weiter: Abdurahman besucht heute noch einige Patient*innen Zuhause, schreibt Berichte und prüft die Bestände von Medizin und Equipment in der Klinik.

Ein Arzt kontrolliert die Medizinbestände.
Abdurahman überprüft die Bestände in der Klinik regelmäßig. Die Medikamente und Geräte wie dieser Sterilisator im Kreißsaal werden vom Auswärtigen Amt finanziert.
Foto: Iuna Vieira/IRC

Schutz: sicherer Raum für Frauen und Mädchen

Psychosoziale Unterstützung in IRCs „Safe Space

Nur zehn Minuten von der Klinik entfernt, ein wenig abseits der überfüllten Unterkünfte, findet man IRCs „Safe Space für Frauen und Mädchen“. Bereits im Garten ist die Atmosphäre ganz anders als in den engen Gassen zwischen den Wellblechhütten. Kinder, Frauen und ältere Bewohner*innen reden im Schatten der Bäume miteinander oder nutzen die Ruhe des Ortes für ein kleines Nickerchen. Am Eingang des Gebäudes steht in großen Buchstaben „Willkommen im Safe Space für Frauen und Mädchen“.

Eine Frau spielt mit zwei Kindern Ball
IRC-Sozialarbeiterin Shina Jemal spielt mit den Kindern im IRC-Kinderschutzzentrum in Deder, Äthiopien. Viele der Kinder aus der Gemeinschaft der Binnenvertriebenen können es sich nicht leisten, zur Schule zu gehen. Im Zentrum werden sie über ihre Rechte aufgeklärt, erhalten Unterstützung und können in einer kinderfreundlichen Umgebung spielen.
Foto: Iuna Vieira/IRC

Die Wände des geräumigen Innenbereichs sind mit bunten Graffitis geschmückt, die Frauen in traditionellen Kleidern zeigen. Daneben wird traditionelle Handwerkskunst ausgestellt und über der Tür hängen die Pläne für Angebote an jedem Wochentag. Während gestern ein Workshop aus dem „Girl Shine“-Programm stattfand, gibt es heute eine Diskussionsrunde für erwachsene Frauen. Der ganze Raum duftet nach traditionellem äthiopischem Kaffee, der bei den Diskussionsrunden der Frauen nicht fehlen darf.

Eine junge Frau in einer Weste mit IRC Logo.
Ilily Ahmednur, IRC Community Wellbeing Officer in Deder.
Foto: Iuna Vieira/IRC

 

Ililys Einsatz für psychosoziale Unterstützung

Ilily begrüßt jede Frau, die den Raum betritt, mit einem Lächeln und schenkt ihnen einen Kaffee in die typischen kleinen Tassen ein, bevor sie am Boden Platz nehmen. Ilily ist Spezialistin für psychosoziale Unterstützung bei IRC und arbeitet im „Safe Space“ mit den binnenvertriebenen Frauen und Kindern. Das Zentrum wird nur von Frauen geführt und soll eine Anlaufstelle für die Themen und Sorgen der Binnenvertriebenen bieten und sie über ihre Rechte aufklären.

Bevor ich bei IRC anfing, habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie Mütter von ihren Ehemännern misshandelt oder im Stich gelassen wurden. Ich wollte ihnen helfen, für ihre Rechte einzustehen, das war meine größte Motivation - Ilily Ahmednur, IRC-Fachkraft für Community Wellbeing

Hinter dem Raum, der sich immer weiter füllt, liegt ein kleines Zimmer, in dem Einzelgespräche stattfinden. Wenn eine der Frauen Gewalt erlebt oder mit anderen Anliegen auf Ilily und ihre Kolleg*innen zukommt, kann sie sich hier an einem sicheren Ort öffnen und Hilfe bekommen.

„Die Mädchen kommen hierher und erzählen uns ihre Probleme und Sorgen. Dann klären wir sie über ihre Rechte auf, versuchen gemeinsam Probleme zu lösen und unterstützen sie, wo wir können.“ erzählt Ilily stolz.

Eine Frau knüpft einen Korb.
Miski Mohamed und ihre Nachbarinnen üben im „Safe Space“ für Frauen und Mädchen traditionelles Kunsthandwerk. Der „Safe Space“ bietet Programme und psychosoziale Unterstützung für Mädchen und Frauen jeden Alters an.
Foto: Iuna Vieira/IRC

 

Aufklärung und Empowerment für Frauen und Mädchen

„Wir lehren den Frauen und Mädchen über die Gleichstellung von Männern und Frauen. Wir ermutigen sie, für ihre Rechte einzustehen und keine Angst davor zu haben selbst ihr Leben zu verbessern. Wir erklären, wie wichtig es auch für die Mädchen ist, einen Abschluss zu machen und mehr Chancen zu haben als die Generationen vor ihnen“, sagt Ilily.

Sie ist sehr stolz auf ihre Arbeit, denn die ist alles andere als selbstverständlich. Ilily ist nämlich selbst in Deder aufgewachsen und erinnert sich noch gut, wie der Ort war, bevor die Binnenvertriebenen kamen. Als Mitglied der Aufnahmegemeinschaft weiß sie auch, dass viele in Deder den Binnenvertriebenen kritisch gegenüberstehen. Seitdem sie gekommen sind, gab es eine hohe Inflation, und manche Einwohner*innen von Deder machen die Binnenvertriebenen dafür verantwortlich. „Sowohl die Binnenvertriebenen als auch die Menschen aus Deder haben Angst voreinander. Die Binnenvertriebenen haben das Gefühl, dass die Einwohner*innen von Deder viel mehr Macht haben und den lokalen Autoritäten mehr Glauben schenken, wenn es zu Konflikten kommt. Dabei gibt es aber auch Menschen, die den Binnenvertriebenen Arbeit und Essen geben wollen – es gibt wie überall gute und schlechte Menschen", erklärt Ilily.

Eine Frau steht vor einem Gebäude das mit einer deutschen Flagge bemalt ist.
Viele Angebote von IRC sind auch für die Aufnahmegemeinde in Deder zugänglich. Ililys Kollegin Iftu Jemal ist ebenfalls aus Deder und arbeitet mit Ilily im „Safe Space“. Sie ist im achten Monat schwanger mit ihrem ersten Kind und plant, das Kind in der lokalen Klinik, die von IRC betrieben wird, zu bekommen.
Foto: Iuna Vieira/IRC

 

Nach der Diskussionsrunde mit den Frauen gehen Ilily und ihre Kollegin Iftu mit einigen der Teilnehmerinnen zum nahe gelegenen Kinderschutzzentrum. Das Kinderschutzzentrum, ebenfalls bunt bemalt, bietet Kindern und Jugendlichen, die keine Schule besuchen können, eine sichere Umgebung zum Spielen und Besuchen von Workshops zu Kinderechten. Anders als im „Safe Space“ geht es hier recht laut und ausgelassen zu. Vor dem Gebäude stehen Rutschen und Schaukeln. Mehrere Dutzend Kinder stellen sich vor ihnen an. Für sie ist es eine willkommene Abwechslung zum Alltag im Lager. Und sie finden im Team von IRC Ansprechpartner*innen, denen sie sich mit Problemen anvertrauen können.

Drei IRC Mitarbeiter*innen lachen und unterhalten sich.
Die IRC-Mitarbeiter*innen Shina Jemal, Abdi Yusuf und Ilily Ahmednur albern im Kinderschutzzentrum herum.
Foto: Iuna Vieira/IRC

Wirtschaftliche integration für nachhaltige Veränderungen

Der Weg zur finanziellen Stabilität

Am Nachmittag treffen wir Iftu Aliyi wieder, die Mutter der kleinen Fidiya, die wegen Unterernährung von Abdurahman behandelt wird. Vom IRC-Team wird sie zur nächsten Bank gebracht, um die dritte Runde Bargeldhilfe abzuheben. Mit diesem Geld plant Iftu, Lebensmittel für sich und Fidiya und einige Kleidungsstücke für ihre älteren Kinder, die bei Verwandten leben, zu kaufen. Neben dem Bargeld hat Iftu außerdem ein Dignity Kit mit Hygieneprodukten und Kleidung erhalten.

Unsere Probleme waren riesig, bevor wir Unterstützung von IRC erhalten haben. Jetzt habe ich drei Runden Bargeldhilfe bekommen und Sachen für den Haushalt. Ich und Fidiya haben auch noch Kleidung bekommen und sie wird von IRC medizinisch behandelt. Dank dieser Hilfe überleben wir - Iftu, IRC-Klientin

 

Eine Frau zählt Geld in einer Bank und kauft Gemüse am Markt.
Iftu erhält die dritte Runde Bargeldhilfe von IRC. Mit dem Geld kauft sie Lebensmittel für sich und ihre Tochter Fidiya, die unter akuter Unterernährung leidet. Vor ihrer Flucht hatte sie selbst Gemüse angebaut und verkauft.

Foto: Fahmo Mohammed/IRC

Die Geschichten von Iftu und unserem Team in Deder zeigen, wie wichtig es ist, unsere Klient*innen in allen drei Bereichen, Gesundheit, Schutz und wirtschaftliche Integration, zu unterstützen, um sie durch die Krise zu begleiten. Abdurahman, der den Aufbau des Projekts in Deder von Anfang an begleitet hat, ist stolz darauf, was er und das Team bisher geleistet haben.

„Ich war von Beginn an dabei und ich bin froh zu sehen, wie IRC den Menschen hier hilft. Ich bin dem Auswärtigen Amt so dankbar dafür, dass sie die Probleme, die wir hier haben, erkannten und sich entschieden haben zu helfen. Das macht einen riesigen Unterschied für die Binnenvertriebenen“, sagt Abdurahman.

Langfristige Perspektiven für Binnenvertriebene

Gleichzeitig betont er, dass die Binnenvertriebenen auch in Zukunft noch auf humanitäre Hilfe angewiesen sein werden: „In Deder gibt es kein fließendes Wasser. Das ist eine riesige Herausforderung für die Klient*innen, aber auch für unser Team. Die Bargeldhilfe, die wir Iftu und den anderen ausgezahlt haben, hilft ihnen enorm. Aber langfristig brauchen wir nachhaltige Lösungen, um sie in Zukunft dabei zu unterstützen, wieder selbstständig zu arbeiten und ihre eigenen Geschäfte aufzubauen. Die Menschen hier wissen, wie man hart arbeitet.“

Ein Junge turnt auf einem Wasserrohr.
Der kleine Kindesa (3) spielt an den trockenen Wasserleitungen vor IRCs „Safe Space“. Eine der größten Herausforderungen für die Binnenvertriebenen und die Gastgemeinde ist, dass es kein fließendes Wasser gibt. Zwar gibt es einige WASH-Strukturen wie diese Rohre, aber sie sind nicht funktionsfähig.
Foto: Iuna Vieira/IRC

 

Ein Arzt in einem grünen Garten.
Abdurahman im Garten der Klinik in Deder. Auch wenn er betont, dass die Binnenvertriebenen in Zukunft noch auf humanitäre Hilfe angewiesen sein werden und noch viele große Herausforderungen vor ihm und seinem Team liegen, ist er stolz darauf, was sie bisher erreicht haben
Foto: Iuna Vieira/IRC

 

IRCs Arbeit in den Bereichen Gesundheit, Schutz und Wirtschaftliche Integration

Die Arbeit von IRC in Deder und anderen Regionen Äthiopiens ist Teil des regionalen Afrika-Projekts, das IRC in neun afrikanischen Ländern – Äthiopien, Burkina Faso, Burundi, Tschad, Demokratische Republik Kongo, Kenia, Südsudan, Sudan und Tansania – durchführt. Der Fokus liegt hier auf der Versorgung von Kindern unter fünf Jahren, die unter akuter Unterernährung und häufigen Kinderkrankheiten leiden, sowie auf Frauen und Mädchen mit Bedarf im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Menschen mit Behinderungen. Insgesamt erreicht das regionale Afrika-Projekt fast 390.000 Menschen, darunter viele Binnenvertriebene wie Iftu. 

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Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt (GFFO) finanziert.