Nach elf Jahren Konflikt erreichen die humanitären Bedürfnisse der Syrer*innen weiterhin Rekordhöhen. Zu den Auswirkungen von COVID-19, einer verheerenden Dürre und einer kollabierenden Wirtschaft, die Millionen gefährdeter Syrer*innen um ihr Überleben kämpfen lässt, kommen noch die Folgen von über einem Jahrzehnt Konflikt und Vertreibung hinzu. Gleichzeitig droht die jüngste Invasion in der Ukraine verheerende Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise zu haben, in einer Zeit, in der die Familien bereits mit Ernährungsprobleme kämpfen.
In dem vom Krieg zerrütteten Land sind mehr als 60% der Bevölkerung - 12 Millionen Menschen - von Hunger betroffen. Die durchschnittlichen Lebensmittelpreise sind höher als je zuvor in den letzten neun Jahren. Die Preise für Grundnahrungsmittel, Wasser und Transportmittel sind gestiegen und gleichzeitig ist der Wert des syrischen Pfunds und der türkischen Lira (die im Nordwesten Syriens häufig verwendet wird) erheblich gesunken. Nach Angaben von OCHA übersteigen die durchschnittlichen Ausgaben der Haushalte in Syrien das verfügbare Einkommen um bis zu 50%. Ohne angemessenen Zugang zu Lebensmitteln oder humanitärer Hilfe greifen viele Syrer*innen nun zu extremen Mitteln, um zu überleben.