Vor einem Monat erschütterte ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,7 Myanmar, bei dem 3800 Menschen getötet wurden. Seitdem hat International Rescue Committee (IRC) über 10.133 Menschen mit Gesundheits- und Schutzdiensten sowie finanzieller Unterstützung erreicht.

Myanmar steht auf Platz drei der IRC Emergency Watchlist 2025. Das Land ist von anhaltenden Konflikten geprägt, wodurch viele Menschen in Flüchtlingslagern leben oder unter Ernährungsunsicherheit leiden. Eine IRC-Bedarfsanalyse in den unmittelbaren Nachwirkungen des Erdbebens zeigt eine schwere humanitäre Krise. Besonders betroffen sind die Gebiete Mandalay, Sagaing, Nay Pyi Taw und Teile des Shan-Staates, die mit weitreichender Zerstörung konfrontiert sind.

Mohammed Riyas, IRC-Landesdirektor für Myanmar, erklärt:

„Das Erdbeben hat die bestehenden Schwachstellen in einer Region verschärft, die bereits mit schweren humanitären Herausforderungen aufgrund anhaltender Konflikte konfrontiert ist. Straßen und Kommunikationsnetze wurden stark beschädigt, was die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen erschwert.

Gesundheitseinrichtungen in den betroffenen Gebieten sind überlastet, insbesondere weil die Lieferketten für Medikamente und medizinische Ausrüstung weiterhin gestört sind. Zudem erhöht die Zerstörung der Wasser- und Sanitärinfrastruktur das Risiko von Krankheitsausbrüchen wie Cholera, Typhus und Atemwegserkrankungen.

Die Zerstörung von Häusern hat Hunderttausende von Menschen vertrieben. Viele sind gezwungen, im Freien oder in überfüllten provisorischen Unterkünften zu schlafen. Dringend benötigt werden Materialien für Notunterkünfte wie Zelte, Planen, Decken und Haushaltsgegenstände.

Die Ernährungsunsicherheit wächst. Die Lebensmittelpreise sind nach der Katastrophe stark gestiegen. Viele Familien müssen Mahlzeiten auslassen oder ihre Nahrungsaufnahme reduzieren. Die Bedarfsanalyse zeigt einen akuten Bedarf an Lebensmitteln und finanzieller Unterstützung, um die Grundbedürfnisse der betroffenen Bevölkerung zu decken.“

Ein leitender IRC-Mitarbeiter in Yangon ergänzt:

„Das Ausmaß der Zerstörung ist erschütternd und die humanitären Bedürfnisse sind enorm. Besonders besorgt sind wir um die am stärksten gefährdeten Gruppen, darunter vertriebene Kinder und Frauen, die einem erhöhten Risiko geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind.

Es braucht dringend mehr finanzielle Unterstützung, um lebenswichtige Hilfe zu leisten, wesentliche Dienstleistungen wiederherzustellen und weiteren Verlust von Menschenleben zu verhindern. Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen arbeitet IRC daran, sicherzustellen, dass humanitäre Hilfe diejenigen erreicht, die sie am dringendsten benötigen.“

Trotz erheblichen operativen Herausforderungen, einschließlich beschädigter Infrastruktur und gestörter Finanzdienstleistungen, mobilisiert IRC weiterhin Notfallmaßnahmen. IRC ruft zu verstärkter internationaler Unterstützung auf, um lebenswichtige Hilfe bereitzustellen, einschließlich Gesundheitsdienste, Notfallunterkünfte, sauberes Wasser und Lebensmittelversorgung.