Amman, Jordanien, 7. April 2025 — Zoe Daniels, IRC-Landesdirektorin für das besetzte palästinensische Gebiet, erklärt:
„Wir sind zutiefst besorgt über Israels jüngste Anordnungen für Massenevakuierungen in Rafah und die mögliche Verschärfung der Feindseligkeiten in Gaza.
Allein in den letzten zwei Wochen waren mehr als 140.000 Menschen gezwungen, aus ihren Häusern zu fliehen. Über 300 Kinder wurden infolge der erneuten Militäroperationen getötet. Seit der Eskalation der Gewalt am 7. Oktober 2023 wird die Gesamtzahl der Toten auf über 50.000 geschätzt, von denen fast die Hälfte Frauen und Kinder sind.
Seit über einem Monat blockiert Israel die Einreise lebenswichtiger humanitärer Hilfe nach Gaza. Die dringend notwendigen Vorräte an Lebensmitteln und Medikamenten gehen nun rasch zur Neige. Die verheerenden menschlichen Folgen dieser Politik zeigen sich deutlich: Berichten zufolge verrotten Lebensmittel in Lastwagen und lebensrettende Medikamente verfallen, während sie darauf warten, nach Gaza zu gelangen. Gleichzeitig berichten Ärzt*innen, dass die Zahl der unterernährten Menschen wieder zunimmt.
Die Feindseligkeiten eskalieren so stark wie seit der Zeit vor dem Waffenstillstand nicht mehr. IRC-Mitarbeitende vor Ort erleben die Entwicklung der Krise in Echtzeit und erhalten fast täglich Evakuierungswarnungen. Die Lebensmittelpreise steigen in die Höhe und Grundnahrungsmittel verschwinden aus den Regalen. Diese Umstände erschweren die Lieferung von humanitären Leistungen erheblich.
IRC ruft alle Konfliktparteien und alle einflussreichen Akteure auf, unverzüglich ungehinderten humanitären Zugang zu gewähren und den Waffenstillstand wieder in Kraft zu setzen, um weitere Verluste an Menschenleben zu verhindern.“