Families Make the Difference - Muttersprachliche Elterntreffen für Familien mit Fluchtgeschichte
Alle Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder sorglos, sicher und mit viel Liebe aufwachsen können. Eltern, die aus ihrer Heimat aufgrund von Krieg, Gewalt, politischer Krisen oder Naturkatastrophen fliehen mussten, sind nach ihrer Ankunft in Deutschland jedoch häufig großen Belastungen und Unsicherheiten ausgesetzt. Unsichere Aufenthaltsbedingungen, häufige Ortswechsel, wirtschaftliche Not, mangelnde Privatsphäre in Gemeinschaftsunterkünften, der Verlust ihrer Heimat und der Wegfall ihres familiären und sozialen Netzwerkes können belastend und überfordernd wirken. Deshalb ist es wichtig, geflüchteten Eltern Wege aufzuzeigen, wie sie mit Stress umgehen und sich für die Herausforderungen des Alltags stärken können.
Die IRC „Families Make the Difference“ Elterntreffen setzen genau an diesem Punkt an. Die Treffen geben den Eltern die Möglichkeit, ihre Erfahrungen untereinander auszutauschen und herauszufinden, wo Familien in Deutschland Unterstützung erhalten können. Veränderte Strukturen und Rollenverhältnisse innerhalb der Familie sowie Fragen zur Kindererziehung können im Rahmen der Elterntreffen diskutiert werden. Die Treffen werden in den Sprachen Arabisch, Dari, Kurdisch (Kurmanci, Sorani), Russisch und Englisch angeboten. Parallel kann eine Kinderbetreuung organisiert werden.
Projektdetails
Laufzeit: 01.01.2019 – 31.12.2024
Ziel der Elterntreffen ist es, Familien mit Fluchtgeschichte zu stärken und so die Entwicklung von Kindern aus Familien mit Fluchthintergrund zu fördern. Unsere Kursleiter*innen erarbeiten gemeinsam mit den Eltern Strategien zum Umgang mit Stress, vermitteln Wissen zur frühkindlichen Entwicklung und bieten Aktivitäten für Eltern-Kind-Interaktionen an. Die „Families Make the Difference“-Treffen finden in der jeweiligen Muttersprache statt und unterstützen die Eltern auch darin, sich gegenseitig zu helfen und Erfahrungen untereinander auszutauschen.
Die Elterntreffen basieren auf einem Kurskonzept, das bereits in 16 Ländern weltweit angewandt und im Rahmen diverser Wirkungsanalysen durch Forschungsinstitute positiv evaluiert wurde. Für die Umsetzung des Projektes in Deutschland wurden die erprobten Materialien an den deutschen Kontext angepasst und weiterentwickelt. So adressieren die muttersprachlichen Elterntreffen die besonderen Herausforderungen, die sich u.a. aus dem Leben in der Gemeinschaftsunterkunft, gesellschaftlichen und bürokratischen Strukturen in Deutschland sowie möglichen Zukunftsängsten aufgrund des Asylverfahrens ergeben.
Die Elterngruppen werden an 11 verschiedenen Standorten angeboten: Berlin (Berlin), Bonn (Nordrhein-Westfalen), Erfurt (Thüringen), Leipzig (Sachsen), Magdeburg (Sachsen-Anhalt), Mannheim (Baden-Württemberg), Peine/Braunschweig (Niedersachsen), Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern) und Potsdam (Brandenburg).
Weitere Projektpartner: Zentrum für Integration und Migration (ZIM) Erfurt, Afghanische Fraueninitiative (AFIMA) Magdeburg e.V., Deutsch-Russisches Kinderzentrum Fünkchen e.V. (Magdeburg), Zebef e.V. (Ludwigslust), FiA – Interkulturelles Frauen- und Begegnungszentrum (Leipzig), Familienhaus Leipzig, PlayTogether (Leipzig), Plan L (Leipzig), Yekmal e.V. (Berlin), Verein iranischer Flüchtlinge in Berlin, Verein der Lehrerinnen und Lehrer der persischen Sprache in Deutschland e.V. (Berlin), Syrischer Kulturverein e.V. (Erfurt), Übergangswohnheim Teltow IV
Das Programm „Families Make the Difference“ wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus gefördert.