Dr. Marko Isajlovic, IRC-Gesundheitskoordinator in der Ukraine, sagt:

„International Rescue Committee (IRC) verurteilt den heutigen Angriff auf ein Kinderkrankenhaus in Kiew aufs Schärfste. Kein Kind dieser Welt sollte inmitten der Bedrohung von Raketenangriffen aufwachsen. Kein Kind sollte davon gefährdet sein, inmitten der Trümmer von Krankenhäusern zu sterben. Krankenhäuser sind als sichere Zufluchtsorte für Heilung und Genesung gedacht und Gesundheitseinrichtungen sind nach internationalem Recht geschützt.

Seit Beginn der groß angelegten Invasion hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast 1.700 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine registriert. Die medizinischen Teams von IRC sehen täglich die Auswirkungen dieser Kämpfe auf die Zivilbevölkerung. Die Menschen in der Ukraine sind aufgrund anhaltender Kampfhandlungen nicht in der Lage, dringend benötigte medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen. Krankenhäuser werden in Schutt und Asche gelegt. Menschen können weder die nächste Apotheke erreichen noch sich dringend benötigte Medikamente leisten.”

IRC hat kürzlich eine Umfrage in den Frontgebieten der Ukraine durchgeführt, unter anderem in Charkiw. Diese Umfrage zeigt, dass jeder zehnten Person in der Ukraine der Zugang zu lebenswichtiger medizinischer Versorgung fehlt. 54 Prozent der Befragten gaben an, dass es für sie selbst oder Familienangehörige schwierig ist, sich Medikamente zu leisten. Dies ist vor allem aufgrund finanzieller Engpässe. 15 Prozent der Befragten gaben an, dass psychische Versorgung fehlt und ein dringendes Problem darstellt. 10 Prozent gaben an, dass sie unter den Auswirkungen von Kriegstraumata leiden.  

Vorläufige Ergebnisse einer kürzlich durchgeführten Umfrage zum Wohlbefinden ukrainischer Beschäftigter im Gesundheitswesen zeigen, dass jede fünfte Person aufgrund von Stress zu negativen Bewältigungsmechanismen greift. Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, sich nur manchmal oder selten entspannt zu fühlen. Dies unterstreicht den anhaltenden Bedarf an Unterstützung für die psychische Gesundheitsversorgung für Menschen in der Ukraine. Gefühle wie Stress, Angst und Furcht um die persönliche Sicherheit oder die Sicherheit anderer Ersthelfenden an der Front überwiegt. Dazu zählen auch die Betätigten im Gesundheitswesen. 

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