Berlin, 28. Februar 2022 — International Rescue Committee (IRC) ist äußerst besorgt über die Angriffe auf zivile Wohnhäuser und öffentliche Infrastrukturen im Zuge des Krieges in der Ukraine. Mindestens 100 Zivilist*innen wurden bereits getötet. Mehr als 160.000 Menschen wurden Berichten zufolge innerhalb der Ukraine vertrieben. Über 422.000 Personen wurden gezwungen, über die Grenzen ins benachbarte Polen, Moldawien und andere europäische Staaten zu fliehen. Europa muss nicht nur ukrainischen Staatsangehörigen, die visumfreien Zugang zur EU haben, Schutz bieten, sondern Menschen aller Staatsangehörigkeiten und Nationalitäten, die angesichts der Eskalation des Konflikts großen Gefahren ausgesetzt sind.
Auch die öffentliche Infrastruktur wurde zerstört. Tausende Menschen sind ohne ausreichende Wasserversorgung, Strom und Zugang zu Supermärkten, wo Straßen und Brücken zerstört wurden. IRC unterstützt nachdrücklich die Aufforderung des UN-Generalsekretärs an Russland, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten, insbesondere den Schutz von Zivilist*innen und gefährdeten Gruppen wie Frauen und Mädchen.
Lani Fortier, Direktorin für Notfalleinsätze bei International Rescue Committee, sagt:
„Letzte Woche wurde in der Anfangsphase der Invasion ein Krankenhaus beschädigt. Dies stellt einen schweren Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht dar. Der aktive Konflikt wird das ukrainische Gesundheitssystem zunehmend unter Druck setzen, das durch einen Anstieg von 555% der COVID-19-Fälle in den letzten Wochen und acht Jahren Krieg bereits überlastet ist. Es ist zwingend erforderlich, dass das humanitäre Völkerrecht eingehalten wird, um wichtige Dienstleistungen zu schützen. Wenn Menschen vertrieben werden, verlassen sie ihre Häuser mit sehr wenig Vorräten. Wenn sie dann von der Grundversorgung abgeschnitten sind, wird das menschliche Leid nur noch größer.
IRC ist auch äußerst besorgt über die mehr als 368.000 Menschen, die über die Grenzen nach Polen, Moldawien und andere europäische Staaten geflohen sind, sowie über die 160.000 Menschen, die innerhalb der Ukraine vertrieben wurden. Die ukrainischen Behörden gehen davon aus, dass fünf Millionen Menschen vertrieben werden könnten, wenn der Krieg im derzeitigen Tempo weitergeht. In Polen, das sich auf die Aufnahme von bis zu einer Million Flüchtlingen vorbereitet, arbeitet IRC daran, die Unterstützung für die Regierung und die Zivilgesellschaft auszuweiten und die Grundbedürfnisse der Menschen, die vor dem Konflikt fliehen, zu decken. IRC arbeitet eng mit Partnern zusammen, um Unterstützung für die fliehenden Zivilist*innen zu bieten.“