Khartum, Sudan, 28. Februar 2024 — Das Transportunternehmen, mit dem International Rescue Committee (IRC) zusammenarbeitet, stellt aufgrund erhöhter Sicherheitsbedenken und zunehmenden Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer den Betrieb nach Port Sudan ein. Somit ist IRC gezwungen, alternative Routen für die Lieferung von lebenswichtigen Arzneimitteln zu suchen, die für die Gesundheitsversorgung von Binnenvertriebenen in Sudan von entscheidender Bedeutung sind.
Eatizaz Yousif, IRC-Landesdirektorin im Sudan, sagte;
„Unser Logistikpartner hat eine Umleitung über eine andere Schifffahrtslinie vorgeschlagen, die vom Hafen Jebel Ali in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Port Sudan führt. Geänderte Schifffahrtsrouten verlängern nicht nur die Lieferfristen, sondern sind mit einer Erhöhung der ursprünglichen Frachtkosten um über 40 Prozent und einem zusätzlichen Verwaltungsaufwand verbunden. Port Sudan ist das wichtigste Drehkreuz für Hilfsorganisationen in der Region. Sendungen, die früher höchstens eine oder zwei Wochen benötigten, brauchen nun Monate, um uns zu erreichen. Alternative Routen sind mit längeren Transportwegen verbunden, was zu längeren Transitzeiten und damit zu Verzögerungen bei der Auslieferung wichtiger Hilfsgüter an die Bedürftigen führt. Das macht unsere Arbeit schwieriger und teurer.”
Zurzeit ist rund die Hälfte der sudanesischen Bevölkerung auf Unterstützung angewiesen. Das Land ist mit der größten Binnenvertreibungskrise der Welt konfrontiert. Umso wichtiger ist es, dass humanitäre Hilfe über alle verfügbaren Wege in den Sudan gelangen kann und die Zivilbevölkerung ohne Verzögerung erreicht.
Trotz dieser Hindernisse sorgt IRC weiterhin für die rechtzeitige und sichere Lieferung lebenswichtiger Hilfsgüter. Seit dem Ausbruch des Konflikts am 15. April 2023 hat IRC Programme angepasst und die Hilfe im Sudan ausgebaut, um den eskalierenden humanitären Bedarf zu decken. Dazu gehören vorrangig bedarfsorientierte Nothilfemaßnahmen für Binnenvertriebene durch sektorübergreifende Initiativen für wirtschaftliche Entwicklung, aber auch die Bereitstellung grundlegender Gesundheits- und Ernährungsdienste sowie Unterstützung im Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene. Darüber hinaus bietet IRC integrierte Schutzdienste an. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Unterstützung von Frauen, Mädchen und Kindern sowie der Stärkung von Überlebenden geschlechtsspezifischer Gewalt.