Infolge der Massenproteste in Bangladesch ist Premierministerin Sheikh Hasina zurückgetreten und aus dem Land geflohen. International Rescue Committee (IRC) appelliert für Stabilität. Insbesondere gefährdete Bevölkerungsgruppen, einschließlich der Rohingya-Geflüchteten, müssen Schutz erhalten. 

Seit vier Wochen kommt es im ganzen Land zu tödlichen Protesten gegen ein Quotensystem für den öffentlichen Dienst. Die Regierung geht mit Waffengewalt gegen die Demonstrierenden vor und schaltet mobile Daten- und Internetdienste ab. Über 300 Menschen sind bereits gestorben, Tausende wurden verletzt. Es gibt Berichte über weit verbreitete Plünderungen und Brandstiftungen in der Residenz und im Büro der Premierministerin, sowie Angriffe auf staatliche und nichtstaatliche Infrastruktur. 

Angesichts der anhaltenden Unruhen und der Unterbrechung aller Kommunikationswege musste  IRC die Programmarbeit in Bangladesch aussetzen. Einzig das IRC-Gesundheitszentrum im Geflüchtetenlager Cox's Bazar bleibt rund um die Uhr besetzt. Dort werden wichtige medizinische Grund- und Notfalldienste angeboten. Geflüchtete der Rohingya sind die am stärksten verfolgte Minderheit der Welt. Fast eine Million Rohingya sind auf der Flucht vor Gewalt in Myanmar in den Distrikt Cox's Bazar in Bangladesch geflohen. 

Hasina Rahman, IRC-Landesdirektorin für Bangladesch, sagt:

,,Die anhaltende Gewalt schränkt die Arbeit von IRC erheblich ein – humanitäre Hilfe und die Sicherheit unserer Mitarbeitenden und Klient*innen ist stark beeinträchtigt. IRC fordert die Behörden in Bangladesch dringend auf, den Frieden im Land wiederherzustellen. Der Schutz gefährdeter Gruppen, einschließlich der Gemeinschaften von Geflüchteten in Bangladesch, muss gewährleistet werden. 

Die Rohingya-Minderheit in Bangladesch erlebt eine ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage, die durch die anhaltende Gewalt nur weiter verschlimmert wird. Die Gewalt im Land muss beendet werden. Es gilt sicherzustellen, dass humanitäre Helfende ihre Arbeit leisten können. Organisationen wie IRC müssen in der Lage sein, Programmarbeit für die fast eine Millionen Geflüchteten, die in Cox's Bazar leben, fortzusetzen.”

IRC in Bangladesch