Dass der Sicherheitsrat es gestern versäumt hat, die UN-Resolution zur grenzüberschreitende Hilfe für Syrien erneut zu genehmigen, wird die Angst und Unsicherheit der dort lebenden Syrer*innen nur noch verstärken. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung der nordwestlichen Region leben in Armut und müssen kämpfen, ihre Familien zu ernähren. Heute ist ihre wichtigste Lebensgrundlage in der Schwebe. Die Vereinten Nationen stellen 80 Prozent der Nahrungsmittelhilfe im Nordwesten Syriens bereit, und mehr als 70.000 Kleinkinder sind auf von den Vereinten Nationen finanzierte Ernährungsprogramme angewiesen, die größtenteils über den vom UN-Sicherheitsrat genehmigten Grenzübergang Bab al-Hawa laufen. Viele Syrer*innen im Nordwesten des Landes wurden schon mehrfach vertrieben und leiden noch immer unter den Verwüstungen, die die Erdbeben vor fünf Monaten angerichtet haben. Schon vor den Erdbeben war der Bedarf an humanitärer Hilfe so hoch wie nie zuvor seit Beginn des 12-jährigen Konflikts.

Die Ratsmitglieder sollten sich von den humanitären Bedürfnissen und nicht von politischen Erwägungen leiten lassen. Sie müssen sicherstellen, dass bedürftige Syrer*innen, wo auch immer sie sich befinden, auf dem direktesten Weg und unter Nutzung aller Modalitäten erreicht werden können. Nach so vielen Jahren des Scheiterns für das syrische Volk fordern wir den Sicherheitsrat auf, dringend eine Sitzung einzuberufen, um den Zugang über Bab al Hawa für mindestens weitere 12 Monate wieder zuzulassen.

 

Unterzeichnet von,

CARE International 
International Rescue Committee
Barmherzigkeitskorps
Norwegischer Flüchtlingsrat 
Oxfam International
Weltbild International