Ein zum Abschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen von International Rescue Committee (IRC) veröffentlichter neuer Bericht zeigt auf, wie das Fehlen einer globalen Führung, eine unzureichende Finanzierung und mangelnde Koordination zwischen den Ländern die Herausforderungen für Menschen in Konfliktsituationen während der COVID-19-Pandemie weiter verschärft hat.

In dem Bericht vergleichen Experten der Economist Intelligence Unit die derzeitige Pandemie mit früheren globalen Krisen. Dabei wurden grundlegende Mängel im multilateralen System festgestellt, insbesondere das Fehlen eines koordinierten globalen Ansatzes für die Eindämmung von COVID-19, u.a. in Bezug auf den Informationsaustausch, die Nachrichtenübermittlung im Bereich der öffentlichen Gesundheit, das Lieferkettenmanagement und den Zugang zu humanitärer Hilfe sowie eine mangelnde Finanzierung.

 

IRC-Präsident David Miliband erklärt:

„Die internationale Gemeinschaft hat sowohl eine moralische Verpflichtung als auch einen strategischen Imperativ, die am stärksten gefährdeten Menschen zu unterstützen. Die Verpflichtung 'niemanden zurückzulassen', ist die einzige Möglichkeit, Herausforderungen wie COVID-19 zu bewältigen. Die Pandemie verursacht immensen Schmerz und großes Leid, ist aber auch ein Symptom eines nicht mehr leistungsfähigen multilateralen Systems. Es ist an der Zeit, den Mangel an globaler politischer Führung anzuprangern und vor den Folgen zu warnen. Grenzen sind kein Schutz vor Pandemien, wirtschaftlicher Rezession oder Klimawandel. Die Lösungen für globale Probleme liegen in einem erneuerten und reformierten multilateralen System, nicht in einem schwächeren.“

Ein kollektives und koordiniertes Vorgehen von Regierungschefs, politischen Entscheidungsträgern und humanitären Akteuren ist unerlässlich. Vor allem mit der Entwicklung eines Impfstoffs muss sichergestellt werden, dass besonders schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen prioritär versorgt werden.