International Rescue Committee benötigt 30 Mio. US-Dollar für Schutzmaßnahmen gegen den Coronavirus
Erste Infektionen in IRC-Einsatzländern wie z.B. Afghanistan, Irak, Burkina Faso und Venezuela bestätigt
New York, 16. März 2020 — Angesichts der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus verstärkt International Rescue Committee seine Arbeit in den Einsatzländern, die ein besonders schwaches Gesundheitssystem aufweisen.
IRC arbeitet dabei in drei Schlüsselbereichen: die Ausbreitung des Coronavirus in gefährdeten Regionen soll eingedämmt, der Schutz von IRC-Mitarbeiter*innen bei ihrer Arbeit an erste Stelle gerückt und die Arbeit in den Programmen, die in mehr als 40 Ländern weltweit überlebenswichtige Hilfe anbieten, soll weitergeführt werden.
International Rescue Committee bittet den öffentlichen und privaten Sektor sowie Regierungen deshalb, 30 Mio. US-Dollar bereitzustellen, um Vorbereitungs- und Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung des Virus durchführen zu können.
David Miliband, Präsident und CEO von International Rescue Committee, sagte:
„Alle Mitarbeiter*innen bei IRC teilen die Besorgnis der Menschen in den zurzeit am stärksten vom Coronavirus betroffenen Gebieten. Wir nehmen Anteil an der Trauer derjenigen, die bereits geliebte Menschen verloren haben. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, dass die Gefahr, die vom Coronavirus ausgeht, in den Regionen, in denen es kein funktionierendes Gesundheitssystem gibt, besonders groß ist. Es handelt sich um eine Pandemie, die alle Teile der Welt erreichen wird. Da ist es unerlässlich, dass wir auch die Schwächsten schützen.
Geflüchtete – ganze Familien, die aufgrund kriegerischer Gewalt aus ihren Häusern vertrieben wurden – werden am stärksten betroffen sein. COVID-19 wird in Kriegsgebieten wie im Jemen und Syrien das Leben Tausender Zivilist*innen gefährden – noch ein Grund, um endlich entsprechende Waffenstillstände umzusetzen. Vertriebene leben oft in überfüllten Lagern oder Städten, wo sich eine solche Krankheit durch die enge Bevölkerungsdichte schnell ausbreiten kann. Während die Welt mit den Folgen von COVID-19 in den reichsten Ländern kämpft, dürfen die Bedürfnisse besonders gefährdeter Menschen in anderen Regionen nicht vergessen werden.
IRC hilft an vielen Orten mit schwachen Gesundheitssystemen, um die Verbreitung der Pandemie zu verhindern. Dafür brauchen wir finanzielle Unterstützung.“
Unterstützung durch IRC
International Rescue Committee hat einen umfassenden Reaktionsplan entwickelt. Zunächst gilt es, Mitarbeiter*innen und Schutzbefohlene durch Aufklärung und eine angemessene Ausrüstung zu schützen. Dann muss sichergestellt werden, dass laufende Programme, in denen überlebenswichtige Hilfe geleistet wird, trotz Virus-Verbreitung ohne Unterbrechung fortgesetzt werden können. Schließlich gilt es, die weitere Ausbreitung der Krankheit in Regionen mit besonders schwachen Gesundheitssystemen zu verhindern.
Italien: IRC nutzt die Plattform Refugee.Info, die von Google und Twilio unterstützt wird, um Informationen über COVID-19 mit Flüchtlingen und weiteren gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu teilen. So werden diese Gruppen darüber aufgeklärt, welche Symptome die Krankheit aufweist, wie sie sich vor einer Ansteckung schützen und wo sie im Falle einer Erkrankung Unterstützung finden können. Der erste COVID-19-Blogpost erreichte 70.000 Menschen. Es gab 10.500 Interaktionen.
Pakistan: IRC arbeitet mit anderen Organisationen zusammen, um die wichtigsten Informationen über die Krankheit so aufzubereiten, dass sie die nationale Katastrophenschutzbehörde im Rahmen ihrer Sensibilisierungskampagnen über die Massenmedien an die Bevölkerung geben kann. Pakistaner*innen sollen so informiert und vor einer Verbreitung geschützt werden.
Thailand: Alle IRC-Mitarbeiter*innen, darunter insbesondere diejenigen, die im Gesundheitsbereich arbeiten, wurden umfassend über die Identifizierung von COVID-19-Verdachtsfällen sowie die Verbreitungswege der Pandemie geschult. Wir haben Triage-, Screening- und Isolationseinheiten in medizinischen Einrichtungen innerhalb der Flüchtlingslager eingerichtet und halten für ein besseres Monitoring regelmäßig Besprechungen mit der Lagerleitung ab.
USA: IRC-Büros setzen die Anweisungen der zuständigen Behörden um und klären Mitarbeiter*innen sowie Programmteilnehmer*innen über die Hygienevorschriften auf – so zum Beispiel in Seattle, der Bay Area/Kalifornien und in Idaho: Familien mit erhöhtem Risiko erhalten Gesundheits- und Hygienepakete. Versorgt werden besonders auch neu angekommene Flüchtlingsfamilien, die von Selbstisolierungs- und Quarantänemaßnahmen betroffen sind. Für Teilnehmer*innen unserer Bildungsprogramme werden Videotools entwickelt und der Fernunterricht via Webinar ermöglicht.
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