David Miliband, CEO und Präsident von IRC, sagt:

"Wir sind erleichtert, dass der UN-Sicherheitsrat endlich für eine Verlängerung der grenzüberschreitenden Hilfe für Syrien gestimmt hat. Aus humanitären Gründen ist es nicht nachvollziehbar, dass die Dauer der grenzüberschreitenden Operation über Bab al-Hawa von der Türkei nach Syrien von zwölf auf sechs Monate verkürzt wurde.

Die Notlage in ganz Syrien ist rekordverdächtig dramatisch und hat sich allein im Nordwesten im letzten Jahr um 20% erhöht. Heute sind mehr als 2 Millionen Menschen im Nordwesten des Landes auf grenzüberschreitende Hilfe angewiesen. Mit dem steigenden Bedarf steigt auch die Notwendigkeit eines dauerhaft wirksamen Zugangs für humanitäre Hilfe. Jahr für Jahr reagieren wir auf die harten Wintermonate, in denen vertriebene Familien und Aufnahmegemeinschaften eisigen Temperaturen, Sturzfluten und den Verlust saisonaler Einkommen standhalten müssen. Das wird auch im Winter 2022/2023 nicht anders sein. Wenn wir diese Rettungsleine verlängern, so dass sie zum Höhepunkt des nächsten Winters ausläuft, gefährden wir den Zugang der Syrer*innen zu lebensrettenden Hilfsmitteln wie Unterkünften und Nahrungsmitteln genau dann, wenn sie sie am dringendsten benötigen. 

Wie der UN-Generalsekretär deutlich gemacht hat, gibt es derzeit keine praktikable Alternative zur grenzüberschreitenden Hilfe, um den wachsenden Bedarf in Syrien zu decken. Trotz der jüngsten Fortschritte wird dies auch in sechs Monaten der Fall sein. Es gibt wirklich keine Rechtfertigung dafür, den Zeitplan zu verkürzen. Nach mehr als elf Jahren des Scheiterns für das syrische Volk sollten sich die Ratsmitglieder von humanitären Bedürfnissen und nicht von politischen Erwägungen leiten lassen und dafür sorgen, dass Syrer*innen in Not auf dem direktesten Weg erreicht werden können. Die heutige Verabschiedung der Resolution 2642 zeigt, dass grenzüberschreitende Hilfe in den Augen des Rates nach wie vor absolut notwendig ist. Im Januar nächsten Jahres wird dies zwangsläufig immer noch der Fall sein.”