International Rescue Committee (IRC) ruft dringend zu internationaler Unterstützung auf, um die katastrophale humanitäre Krise in Libyen zu bewältigen, die durch die vom Sturm Daniel verursachten Überschwemmungen ausgelöst wurde. Mehr als 3.000 Menschen sind ums Leben gekommen, ganze Stadtviertel wurden weggeschwemmt und mehr als 20.000 Menschen bleiben ohne das Nötigste zurück.

Sturzfluten und starke Schlammströme, ausgelöst durch heftige Regenfälle, haben in den Gemeinden im Osten des Landes verheerende Schäden angerichtet und Häuser, Fahrzeuge und Trümmer weggespült. Die Lage ist katastrophal: Telefonverbindungen in den betroffenen Gebieten sind unterbrochen, was die Rettungsbemühungen erheblich erschwert. Die Zerstörung von Straßen und Brücken beeinträchtigt weiterhin den Zugang von Hilfsorganisationen zu den betroffenen Städten wie Derna, Sousse, Shahat, AlMarj und AlBayada sowie zu anderen ländlichen Gemeinden in schwer zugänglichen Gebieten.

Elie Abouaoun, IRC-Landesdirektor für Libyen, sagt:

,,IRC ist sehr besorgt über den Schutzbedarf der von dieser Tragödie betroffenen Menschen, insbesondere Tausende von Frauen und Kindern, die auf der Suche nach Sicherheit ihre Häuser verlassen mussten. Es werden dringend Notunterkünfte für diejenigen benötigt, die nicht in ihre Häuser zurückkehren können, und psychosoziale Unterstützung für Menschen, die zusehen mussten, wie ihr Leben buchstäblich weggespült wurde. 

Viele Kliniken und Krankenhäuser in der Region sind überlastet und ihre Kapazitäten überschritten. Krankenwagen sind reparaturbedürftig, und Zugangsschwierigkeiten sowie der Mangel an logistischer Unterstützung erschweren es den freiwilligen Helfer*innen im Gesundheitswesen die betroffenen Gebiete zu erreichen.

Es besteht auch die Gefahr, dass sich durch Wasser übertragene Krankheiten ausbreiten könnten, nachdem die Infrastruktur für sanitäre Einrichtungen und Hygiene schwer beschädigt wurde. Der Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Anlagen und Hygieneeinrichtungen ist notwendig, um eine zweite Krise zu verhindern.” 

IRC bereitet Hilfsmaßnahmen vor und ist entschlossen, mit lokalen Partnerorganisationen und den libyschen Behörden zusammenzuarbeiten, um den von dieser Katastrophe Betroffenen sofortige Hilfe zu leisten. IRC fordert die internationale Gemeinschaft auf, die Menschen in Libyen zu unterstützen.

IRC arbeitet seit 2016 unermüdlich daran, den von dieser langwierigen Krise betroffenen Libyer*innen, Geflüchteten und Migrant*innen lebenswichtige medizinische Versorgung und Schutz zu bieten. Spenden zur Unterstützung der IRC-Nothilfemaßnahmen in Libyen können unter www.rescue.org/de getätigt werden.