International Rescue Committee (IRC) begrüßt die Zusagen, die heute auf der VII. Brüsseler Konferenz unter der Schirmherrschaft der EU zum Thema "Unterstützung für die Zukunft Syriens und der Region" gemacht wurden.

Tanya Evans, IRC-Landesdirektorin für Syrien, erklärt: 

,,Auf dem gestrigen Tag des Dialogs haben internationale Nichtregierungsorganisationen und die syrische Zivilgesellschaft sehr deutlich gemacht, dass die humanitäre Lage in Syrien kritisch ist. Wir begrüßen zwar die heute zugesagten Beträge - einschließlich der bedeutenden Zusagen der EU, der USA und Deutschlands -, doch reichen die insgesamt 5,6 Mrd. EUR bei weitem nicht aus, um den eskalierenden Bedarf in Syrien und der Region zu decken.

Einmal mehr haben die Geberregierungen erkannt, dass die Langwierigkeit des Konflikts in Syrien eine kollektive Verstärkung der frühen Wiederaufbaubemühungen erfordert, die darauf abzielen, die Grundversorgung wiederherzustellen und die Abhängigkeit der Menschen von der humanitären Hilfe zu verringern. In den nächsten 12 Monaten müssen wir unbedingt dafür sorgen, dass diese Zusagen wirklich umgesetzt werden, damit Millionen von Menschen in Syrien mit dem Wiederaufbau ihres Lebens beginnen können.

Die UN-Resolution zur grenzüberschreitenden Hilfe läuft am 10. Juli aus. Die politischen Entscheidungsträger*innen müssen diese politische Dynamiknutzen, um im UN-Sicherheitsrat für eine erneute Genehmigung dieser Resolution zu werben. Dies wird nicht nur für Millionen von Syrer*innen im Nordwesten des Landes, sondern auch für viele syrische Nichtregierungsorganisationen, die im Mittelpunkt aller Bemühungen um einen echten Aufschwung stehen, eine lebenswichtige Rettungsleine darstellen.”

David Miliband, IRC Präsident und CEO, sagt: 

,,Während die Gesamtzusagen für Syrien in diesem Jahr rückläufig waren, sind die Zusagen der deutschen und der amerikanischen Regierung besonders hervorzuheben. Die heutige politische Dynamik muss sich auf den gesamten UN-Sicherheitsrat auswirken, der im nächsten Monat über die UN-Resolution zur grenzüberschreitende Hilfe abstimmen und die Wiederzulassung lebensrettender grenzüberschreitender Hilfsrouten für mindestens 12 Monate sicherstellen muss. Die humanitäre Realität vor Ort muss die Maßnahmen des UN-Sicherheitsrats bestimmen, nicht die Politik, insbesondere nach dem verheerenden Erdbeben Anfang des Jahres, das Millionen Syrer*innen in eine noch tiefere Krise gestürzt hat. Jetzt ist es an der Zeit, mehr Hilfe zu leisten und die Mittel dafür bereitzustellen, nicht weniger, damit lebensrettende Hilfe jetzt fließen kann und die Wiederaufbaubemühungen verstärkt werden können.”

IRC hat die EU aufgefordert, diese Gelegenheit zu nutzen und die Geberregierungen zu mobilisieren, um die Mittel für Syrien und die Nachbarländer aufzustocken und auf eine dauerhafte politische Lösung der Krise hinzuarbeiten, damit die Menschen mit dem Wiederaufbau ihres Lebens beginnen können. 

IRC in Syrien

IRC ist seit 2012 in Syrien im Nordwesten und Nordosten Syriens tätig. IRC fördert den wirtschaftlichen Wiederaufbau durch Berufsausbildung, Lehrstellen und Unterstützung von Kleinunternehmen. IRC-Teams unterstützen die frühkindliche Entwicklung und bieten Beratungs- und Schutzdienste für Frauen und Kinder, insbesondere für Überlebende von geschlechtsspezifischer Gewalt. IRC unterstützt Gesundheitseinrichtungen und mobile Gesundheitsteams mit kritischer Traumabehandlung und primären, reproduktiven und psychischen Gesundheitsdiensten. Im Rahmen der Cholera-Bekämpfung stellen IRC-Teams wichtige Hilfsgüter für die Cholera-Prävention, -Kontrolle und -Behandlung bereit, schulen klinisches Personal und kommunale Gesundheitshelfende in der Erkennung, Behandlung und Überweisung von Fällen und leisten Aufklärungsarbeit in Sachen Gesundheit und Hygiene durch Hausbesuche. IRC unterstützt auch syrische Geflüchtete in den Nachbarländern Libanon und Jordanien.