Kabul, Afghanistan, 11. Mai 2024 — Mindestens sieben Provinzen in Afghanistan sind von Hochwasser und schweren Überschwemmungen betroffen. Über 250 Menschen sind gestorben und Tausende Familien von der Versorgung abgeschnitten. In den Provinzen Baghlan, Ghor, Kunduz, Badakhshan, Samangan, Badghis und Takhar wurde die Infrastruktur, einschließlich Straßen und Stromleitungen, zerstört. International Rescue Committee (IRC) plant, den Nothilfeeinsatz in den betroffenen Gebieten zu verstärken.
Salma Ben Aissa, IRC-Landesdirektorin für Afghanistan sagt:
„Die jüngsten Überschwemmungen verschärfen die humanitäre Notlage in Afghanistan drastisch. Das Land ist noch immer von den mehrfachen Erdbeben zu Beginn dieses Jahres sowie von schweren Überschwemmungen im März betroffen. Gemeinden haben ganze Familien verloren, und die Lebensgrundlagen wurden dezimiert.
Immer wieder treffen klimabedingte Katastrophen Afghanistan. Das sollte Anlass zu großer Sorge sein. Das durch jahrzehntelange Konflikte und Wirtschaftskrisen verwüstete Land erleidet einen Rückschlag nach dem anderen. Afghan*innen haben bereits den Preis für die Wirtschaftskrise gezahlt, die Millionen Menschen ohne Einkommensquelle zurückließ. Die Mehrzahl an Katastrophen in der jüngsten Vergangenheit bedroht das bisschen Stabilität, das die Menschen über die Jahre aufgebaut haben.
Wir dürfen Afghanistan in diesen turbulenten globalen Zeiten nicht vergessen. Die Menschen in Afghanistan brauchen unsere Unterstützung jetzt mehr denn je.“
IRC in Afghanistan
- IRC ist seit 1988 in Afghanistan tätig und arbeitet heute in Tausenden von Dörfern in insgesamt dreizehn Provinzen. 2023 hat IRC in Afghanistan sieben Millionen Menschen erreicht.
- IRC-Mitarbeitende reagieren auf die dreifache Bedrohung durch Hunger, die Wirtschaftskrise und den fast vollständigen Zusammenbruch öffentlicher Dienste. IRC unterstützt Gemeinden dabei, Projekte zu ermitteln, zu planen und umzusetzen. Dazu zählen die Bereitstellung von sicheren Lernräumen in ländlichen Gebieten und die Unterstützung von gemeindebasierter Bildung. Außerdem stellt IRC grundlegende Gesundheitsdienste in abgelegenen und schwer zugänglichen Gemeinden bereit, versorgt bspw. Familien mit Wasser, sanitären Anlagen und anderen lebensnotwendigen Gütern, hilft den Menschen bei der Sicherung ihres Lebensunterhalts und fördert die Resilienz.
- Derzeit hat IRC 5.002 Mitarbeitende in Afghanistan. 99 Prozent sind Afghan*innen.