dir="ltr">Tanya Evans, IRC-Landesdirektorin für Syrien, kommentiert:

„Die eskalierenden Feindseligkeiten in Nordsyrien in der letzten Woche drohen noch mehr Syrer*innen in humanitäre Not zu stürzen. Dutzende Zivilist*innen wurden bei Bombardierungen getötet und viele weitere verletzt – die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Es wird erwartet, dass bei anhaltender Gewalt die Zahl der Opfer steigt. Wir hören alarmierende Berichte, dass Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen beschädigt wurden. Dies schränkt den Zugang zu grundlegenden medizinischen Leistungen weiter und gefährdet weitere Menschenleben..

Berichten zufolge wurden bereits 45.000 Menschen vertrieben, darunter viele Mitarbeitende und Klient*innen von IRC. UN-Einschätzungen zufolge könnten 200.000 bis 400.000 Menschen zu Binnenvertriebenen werden, wenn die Feindseligkeiten nicht eingestellt werden. Viele vertriebene Menschen haben jetzt keine andere Wahl, als bei bitterer Kälte auf der Straße zu schlafen. 

Am 28. November sahen wir uns gezwungen, unsere Arbeit aus Sicherheitsgründen vorübergehend einzustellen. Seitdem haben wir die Bereitstellung lebenswichtiger Gesundheitsdienste und die Lieferung medizinischer Hilfsgüter wieder aufgenommen. Doch die eskalierende Gewalt erschwert unsere Arbeit weiterhin erheblich. 

Trotz dieser immensen Herausforderungen sind wir weiterhin entschlossen, die Menschen in Nordsyrien mit humanitärer Hilfe zu erreichen. Wir setzen unsere Bemühungen fort, Krankenhäuser und kritische Infrastrukturen wiederherzustellen, mobile Gesundheitsdienste bereitzustellen und Partnerorganisationen zu unterstützen. Wir arbeiten mit den weltweit führenden humanitären Gebern zusammen, darunter die Europäische Union, um diese Maßnahmen umzusetzenSie sind unerlässlich, um grundlegende Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Dies ist ein weiteres verheerendes Kapitel in der nunmehr 14 Jahre andauernden Krise in Syrien. IRC fordert alle Parteien dringend auf, den Schutz der Zivilbevölkerung, zivilen Infrastruktur und humanitären Helfende zu gewährleisten. Der Bedarf in Syrien ist so hoch wie nie zuvor. Die internationale Gemeinschaft muss unverzüglich die flexiblen Finanzmittel erhöhen, damit humanitäre Organisationen vor Ort sowohl die Bemühungen um eine rasche Erholung der Bevölkerung stärken als auch eine weitere Verschlechterung der humanitären Lage verhindern können.“