In der Nacht zum 8. Septembers 2020 wurde das Flüchtlingslager in Moria auf der griechischen Insel Lesbos von mehreren Feuern komplett zerstört. Über 12.000 Geflüchtete sind nun obdachlos. Lesen sie die neuesten Informationen zur Krise in Moria:
15. September
Moria - das größte Flüchtlingslager Europas ist in Flammen aufgegangen. Die Not ist groß: Über 12.600 Menschen sind obdachlos – darunter Kinder, Schwangere, ältere und kranke Menschen. Hinzukommt: Die Katastrophe war absehbar, das Lager maßlos überfüllt, die Lebensbedingungen unwürdig. Wir fordern deshalb einen Kurswechsel in der Asyl- und Migrationspolitik der EU.
Dafür haben wir uns zusammengeschlossen. Gemeinsam sind wir stärker! Mit 218 weiteren Organisationen und EU-Abgeordneten haben wir eine Petition verfasst und unterzeichnet.
In der Petition fordert IRC:
- Die sofortige Evakuierung aller Menschen, die aus dem Lager Moria fliehen mussten.
- Den Verzicht auf eine Beschränkung der Bewegungsfreiheit von Asylsuchenden.
- Eine Asyl- und Migrationspolitik, die Schutz statt Ausgrenzung gewährleistet.
14. September
Zusammen mit 48 anderen NROs hat IRC eine gemeinsame Erklärung zur Brandkatastrophe in Moria abgegeben.
Nach der Brandkatastrophe im Lager in Moria auf der griechischen Insel Lesbos, bei dem das Aufnahme- und Identifizierungszentrum zerstört wurde, fordern insgesamt 48 zivilgesellschaftliche Organisationen die griechische Regierung auf, den Betroffenen unverzüglich Hilfe zukommen zu lassen.
Unbegleitete Kinder, schwangere Frauen, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit medizinischen und psychischen Erkrankungen sowie ältere Menschen sollten dabei zuerst evakuiert werden. Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet wurden, sollten für die Dauer der Quarantäne eine medizinische Versorgung und eine sichere Unterkunft erhalten.
Es müssen dringend Lösungen gefunden werden. Viele der vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete und Asylsuchende sind voll ausgelastet. Wir fordern die griechischen Behörden dringend auf, einen umfassenden Plan zu erarbeiten. Darin müssen alle verfügbaren Ressourcen, auch die von anderen EU-Ländern zur Verfügung gestellten, genutzt werden. Erneut fordern wir dabei auch von den europäischen Staats-und Regierungschefs, mehr Verantwortung zu übernehmen, wenn es darum geht, Geflüchtete und Asylbewerber*innen aufzunehmen.
Besonders wichtig ist in schwierigen Zeiten wie diesen, dass die Achtung der Menschenrechte im Mittelpunkt aller Maßnahmen steht. Gewaltanwendung oder Hetzreden müssen unbedingt verhindert werden.
12. September
Wir begrüßen, dass zehn europäische Länder, darunter auch Deutschland, unbegleitete Kinder und Jugendliche aus dem zerstörten Lager in Moria aufnehmen wollen. Es ist ein erster Schritt. Aber weitere müssen folgen. IRC fordert auch die Verlegung anderer Risikogruppen: schwangere Frauen, Menschen mit gesundheitlichen Problemen – darunter diejenigen mit Behinderungen, chronisch oder psychisch Kranke – sowie ältere Menschen. Die neuen Bedingungen, unter denen die Asylsuchenden nun leiden, sind unwürdig. Was ihr über die Lage auf Lesbos wissen müsst:
11. September
Die Bewohner*innen des zerstörten Flüchtlingslagers in Moria bereiten sich auf die vierte Nacht auf den Straßen von Lesbos vor. Viele von ihnen warten schon mehrere Jahre lang auf eine Entscheidung in ihrem Asylverfahren. Dabei saßen sie unter unwürdigen Bedingungen im überfüllten Lager fest. Jetzt sind sie obdachlos, haben oft ihr letztes Hab und Gut verloren, darunter teilweise auch wichtige Dokumente.
IRC ist vor Ort und leistet Nothilfe: Wir unterstützen die Betroffenen mit psychosozialer Betreuung und verteilen überlebenswichtige Güter wie zum Beispiel Schlafsäcke.
Doch allein kommen wir nicht weiter: Wir brauchen Unterstützung von den europäischen Regierungen. Europa kann mehr tun. Asylsuchende müssen, während sie auf eine Entscheidung in ihrem Verfahren warten, unter menschenwürdigen Bedingungen leben können.
10. September
Unsere Kollegin in Griechenland Martha Roussou sprach mit dem Tagesspiegel über die Lage in Moria. Mehr als 12.000 Menschen sind obdachlos, nachdem mehrere Feuer das Lager auf der griechischen Insel Lesbos in der Nacht zum Mittwoch weitgehend zerstört haben. Zum Artikel.
Die Bilder von den Bränden im Aufnahmezentrum in Moria sind erschreckend. Die Unterkünfte von bis zu 12.600 Menschen sind zerstört. Alle Bewohner*innen wurden evakuiert, unter ihnen auch Menschen, die zuvor positiv auf COVID-19 getestet wurden. Etwa 400 Kinder und Jugendliche wurden mittlerweile auf das griechische Festland gebracht, aber die meisten Menschen müssen auf der Straße schlafen.
Unser IRC-Team auf Lesbos arbeitet rund um die Uhr. Mitarbeitende unterstützen Betroffene mit psychosozialer Betreuung und überlebensnotwendigen Gütern, wie z.B. Schlafsäcken.
9. Sepember
Wir sind äußerst besorgt über die Folgen des verheerenden Feuers im Aufnahmezentrum in Moria gestern Abend. Das Lager wurde weitgehend zerstört. Die Menschen dort haben nichts mehr.
IRC leistet jetzt Nothilfe und stellt überlebenswichtige Güter bereit, darunter auch Schlafsäcke. Die oftmals ohnehin traumatisierten Menschen werden zudem von unseren Teams vor Ort psychologisch betreut.
International Rescue Committee Deutschland veröffentlicht eine Pressemitteilung zum Brand in Moria.