Heute in einem Monat wird der UN-Sicherheitsrat über die Erneuerung der UN-Resolution über den Transport von Hilfsgütern über die nordwestliche Grenze Syriens abstimmen. Seit 2014 ist die grenzüberschreitende Hilfe die Lebensader für Millionen von Menschen in Syrien. Bis zu 4,1 Millionen Menschen im Nordwesten des Landes erhalten so Zugang zu Nahrungsmitteln, Unterkünften und medizinischer Versorgung.

Im vergangenen Jahr erreichten die UN alleine so jeden Monat über 2,4 Millionen Menschen im Nordwesten Syriens. Allein aufgrund des enormen Umfangs der grenzüberschreitenden Hilfe durch die UN wären NGOs wie IRC nicht in der Lage, die Hilfe aufzustocken um die entstehenden Lücken zu schließen.

Tanya Evans, IRC-Landesdirektorin Syrien, sagt:

„Im ganzen Land stehen Syrerinnen und Syrer kurz vor der Hungersnot. Der Nordwesten ist am stärksten auf die grenzüberschreitende Hilfe der UN angewiesen. Dort haben bereits mehr als 70% der Bevölkerung keinen Zugang zu ausreichenden Nahrungsmitteln. Der Konflikt in der Ukraine hat diese Lage noch verschärft, da die Versorgung des Landes in hohem Maße von Nahrungsmittelimporten abhängt.

Die humanitären Gründe für die grenzüberschreitende Hilfe sind heute offensichtlicher als je zuvor. Da es derzeit keine umsetzbare Alternative gibt, muss der UN-Sicherheitsrat nun dafür sorgen, dass die Resolution ab 10. Juli für weitere zwölf Monate verlängert wird.

Sollte die Resolution nicht genehmigt werden, hätte dies nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit der Menschen, sondern Millionen von Syrer*innen würden auch den Zugang zu lebenswichtiger medizinischer Hilfe verlieren. Lieferungen und Finanzmittel von UN-Organisationen, die durch den grenzüberschreitenden Mechanismus ermöglicht werden, bilden die Existenzgrundlage für Tausende von syrischen Gesundheitszentren, die über vier Millionen Syrer*innen mit lebenswichtigen Impfstoffen, Medikamenten und medizinischer Ausrüstung versorgen.“

International Rescue Committee (IRC) ruft den UN-Sicherheitsrat dazu auf, die Resolution für grenzüberschreitende Hilfe für weitere zwölf Monate zu verlängern. Sodass Syrerinnen und Syrer nicht bedingt durch ihren Standort, sondern allein aufgrund des tatsächlichen Bedarfs Hilfe erhalten.