Am 10. September brach der Mittelmeersturm Daniel über Libyen herein und führte zu verheerenden Überschwemmungen. Die heftigen Regenfälle ausgelöst durch den Sturm trafen den Osten des Landes und führten zum Zusammenbruch von zwei Dämmen südlich der Stadt Derna. Die daraus resultierenden Überschwemmungen spülten ganze Stadtteile weg.
Die Zahl der Todesopfer liegt derzeit bei 5.000, während über 34.000 Menschen im ganzen Land aus ihren Häusern fliehen mussten. Die Zahl wird voraussichtlich weiter steigen, wenn Ersthelfende und Organisationen wie International Rescue Committee (IRC) vor Ort helfen.
Der humanitäre Bedarf in Libyen ist immens und langanhaltend. Die libysche Regierung hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, die betroffenen Gemeinden zu unterstützen.
IRC bereitet Hilfsmaßnahmen vor, um die dringenden Bedarfe der von den Überschwemmungen betroffenen Gemeinden zu erfüllen.
Erfahre mehr über die Überschwemmungen in Libyen und wie du den Betroffenen helfen kannst.
Welche Folgen haben die Überschwemmungen in Libyen?
Nach Mittelmeersturm Daniel ist Libyen von verheerenden Überschwemmungen betroffen. Das nordafrikanische Land ist nicht das erste, welches den Folgen von durch den Klimawandel verursachten Überschwemmungen ausgesetzt ist.
„Wir dürfen nicht vergessen, dass Libyen nicht nur ein Land in der Krise ist, sondern auch ein Übergang für Menschen, die nach Europa flüchten“, erklärt Ciaran Donnelly, IRC-Senior Vizepräsident für Krisenreaktion, Wiederaufbau und Entwicklung. „IRC arbeitet seit 2016 unermüdlich daran, Libyer*innen, Geflüchteten und Migrant*innen, die von dieser langanhaltenden Krise betroffen sind, lebenswichtige medizinische Versorgung und Schutz zu bieten.“
Aufgrund des jahrelangen Konflikts ist das Land nicht in der Lage, ohne Unterstützung der internationalen Gemeinschaft auf diese Krise zu reagieren.
Zwei Dämme in Derna, Libyen gebrochen
Zwei Dämme südlich von Derna sind unter dem Druck des Mittelmeersturms Daniel zusammengebrochen. Dieser Einsturz führte zu Überschwemmungen, die Derna und die 90.000 Einwohner*innen betreffen.
Bereits vor dem Hereinbrechen des Mittelmeersturms hatten Ingenieur*innen vor der schlechten Verfassung der Dämme gewarnt. In einem Bericht aus dem Jahr 2022 wurde davor gewarnt, dass einer der beiden Dämme brechen und zu Überschwemmungen in Derna führen könnte.
Über 10.000 Menschen vermisst
Die Überschwemmungen, die Teile von Derna und anderen Gemeinden im Osten Libyens zerstörten, haben bisher 3.000 Menschenleben gefordert. Mehr als 10.000 weitere Menschen werden vermisst und 20.000 mussten aus ihren Häuser fliehen.
Die Zahl der Opfer wird voraussichtlich noch steigen, während die Rettungskräfte weiter nach Überlebenden suchen.
Kritische Infrastruktur zerstört
Die Überschwemmungen in Libyen haben Straßen weggespült und andere wichtige Teile der Infrastruktur beschädigt. Die jüngsten Überschwemmungen verschlimmern die humanitäre Lage der Familien, die ohnehin schon vor einem Zusammenbruch der Versorgung in der Region standen.
Viele stoßen auf Schwierigkeiten beim Zugang zu lebenswichtiger medizinischer Versorgung, Unterkünften, Nahrung und Wasser. Die Lebensgrundlagen der Menschen wurden zerstört und die Bildung von Kinder unterbrochen.
„Die Herausforderungen sind immens: Telefonleitungen sind ausgefallen und die schweren Zerstörungen beeinträchtigen die Rettungsmaßnahmen“, warnt Donnelly.
„Diese Tragödie unterstreicht erneut die dringende Notwendigkeit von internationaler Aufmerksamkeit und Hilfe sowie Klimaschutzmaßnahmen.“
Klimawandel führt zu schweren Überschwemmungen
Der Klimawandel verschlimmert Wetterereignisse wie den Mittelmeersturm Daniel und die Überschwemmungen in Libyen, sodass diese häufiger, länger und intensiver auftreten.
Libyen ist eines von vielen Ländern, die nach jahrelangen Konflikten die Auswirkungen des Klimawandels spüren.
„Der Klimawandel hat weltweit dazu geführt, dass diese extremen Wetterereignisse häufiger und intensiver auftreten. Das erschwert es den Gemeinden enorm, Hoffnung zu schöpfen und den Wiederaufbau voranzutreiben, vor allem in konfliktbetroffenen Regionen“, fügt Donnelly hinzu.
Erfahre mehr über den Klimawandel.
Wie hilft IRC bei den Überschwemmungen in Libyen?
IRC unterstützt seit 2016 betroffene Bevölkerungsgruppen in Libyen mit lebenswichtiger Gesundheitsversorgung und anderen Maßnahmen. Wir werden unsere Hilfsmaßnahmen ausbauen, um den betroffenen Gemeinden bei dem Wiederaufbau nach den verheerenden Überschwemmungen in Libyen zu helfen.
„IRC führt gemeinsam mit anderen NGOs eine Bedarfsanalyse durch und wird weitere Maßnahmen ergreifen, um die von den Überschwemmungen Betroffenen zu unterstützen", erklärt Donelly.
Wie kannst du Betroffenen nach den Überschwemmungen in Libyen helfen?
IRC führt eine Bedarfsanalyse durch und wird die Hilfsmaßnahmen zur Unterstützung der von den Überschwemmungen betroffenen Gemeinden ausweiten. Unterstütze IRC mit einer Spende, um Nothilfe in Libyen und in mehr als 40 von Krisen betroffenen Ländern auf der ganzen Welt zu ermöglichen.
Bleib auf dem Laufenden über die Entwicklung der Krise in Libyen und erfahre mehr über die Arbeit von IRC in Libyen seit 2016.